Braunschweig. Die Belieferung in Braunschweig, Salzgitter und Wolfenbüttel hat begonnen. Im Sommer sollen Wolfsburg, Gifhorn, Hannover und Peine dazukommen.

Lieferdienste in Braunschweig wie jene von Rewe und Edeka oder auch der Supermarkt-Lieferdienst Flaschenpost und der Getränkelieferdienst Flink haben jetzt weitere Konkurrenz bekommen: Der norwegische Online-Supermarkt Oda hat vor wenigen Tagen wie angekündigt ein Verteilzentrum in der Gartenstadt eröffnet.

An dem Standort an der Friedrich-Seele-Straße nahe der Autobahn 391 sollen langfristig bis zu 100 Arbeitsplätze entstehen. Zum Start liefern vorerst rund 20 Fahrerinnen und Fahrer die Bestellungen direkt an die Haustüren der Kundschaft. Bis zu zehn Lieferfahrzeuge kommen laut Pressesprecherin Timea Rüb zum Einsatz.

Wolfsburg, Gifhorn, Peine und Hannover sollen im Sommer folgen

Beliefert werden Kundinnen und Kunden in Braunschweig, Salzgitter und Wolfenbüttel. „Noch im Sommer wird Oda mit der Belieferung von Wolfsburg, Gifhorn, Hannover und Peine starten“, kündigt sie an. „Im darauf folgenden Schritt sollen auch die dazwischen liegenden Gemeinden dazukommen.“

Die Kommissionierung der Waren finde im automatisierten Hauptlogistikzentrum im brandenburgischen Mittenwalde statt. „Von dort aus können wir über ein Netzwerk aus kleineren Verteilzentren wie in Braunschweig große Teile Norddeutschlands beliefern”, erklärt Managing Director Malte Nousch laut einer Pressemitteilung. „Im Braunschweiger Verteilzentrum werden die Bestellungen letztendlich zusammengestellt, verladen und für die Auslieferung vorbereitet. Unser unternehmenseigener Routenplaner berechnet optimale Lieferstrecken für die Auslieferung.”

Obst, Gemüse, Milch und Honig aus Niedersachsen und der Region

Oda ist auf Expansionskurs. Das Unternehmen wurde 2013 von zehn Freunden in Norwegen gegründet und beschäftigt aktuell nach eigenen Angaben rund 1350 Mitarbeitende. 2022 ist Oda nach Finnland expandiert und startete Anfang dieses Jahres auf dem deutschen Markt im Großraum Berlin. Jetzt folgt unsere Region.

Oda bietet laut Rüb eine komplette Supermarkt-Produktpalette an. 9000 Produkte seien zurzeit im Sortiment, bis zum Jahresende sollen es 12.000 werden. Als günstige Eigenmarke habe Oda „Jeden Tag“ im Angebot – eine Marke, die unter anderem auch bei Globus zu finden ist. Zusätzlich gebe es rund 400 Produkte der Bio-Company-Eigenmarke.

Auch regionale Produkte gehören zum Sortiment: „Unter anderem listet Oda Milchprodukte von Hemme-Milch aus der Wedemark, Honig von der Imkerei Heine & Stumpp aus der Region zwischen Oker und Elm, sowie regional angebautes Obst und Gemüse von verschiedenen niedersächsischen Betrieben“, zählt Rüb auf.

Oda: Weniger Lebensmittelabfälle als im stationären Einzelhandel

Managing Director Malte Nousch erläutert: „Knapp 70 Prozent der Niedersachsen und Niedersächsinnen kaufen Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs immer noch ausschließlich im stationären Supermarkt. Dafür brauchen sie jede Woche durchschnittlich drei Stunden.” Den Online-Einkauf schildert er als stressfreie, zeitsparende Alternative.

Außerdem lege Oda großen Wert auf eine effiziente und ressourcenschonende Lieferkette. Nousch zufolge fallen bis zu dreimal weniger Lebensmittelabfälle an als im stationären Einzelhandel: Es gebe keine unnötigen Zwischenstationen und Filialen, wo Produkte viele Stunden lagerten. „Wir bringen die Lebensmittel auf möglichst direktem Weg zu unseren Kundinnen und Kunden”, sagt Nousch.

Fahrzeugflotte soll bis 2025 auf Elektro-Autos umgestellt werden

Die Fahrzeugflotte soll laut Pressesprecherin Timea Rüb bis 2025 auf Elektroautos umgerüstet werden. „Aktuell nutzen wir Dieselfahrzeuge, weil wir noch keine praxistaugliche und kosteneffiziente elektrisch betriebene Alternative für unsere Lieferflotte gefunden haben. Unsere Lieferfahrzeuge fahren oft mehrere Hundert Kilometer am Tag und das mit einem Kühlaggregat, das zusätzlich mit Strom versorgt werden muss.“

Sie erläutert außerdem, dass das gesamte Verkehrsaufkommen sinke, wenn sich viele Menschen den Wocheneinkauf liefern ließen anstatt selbst mit dem Auto zum Supermarkt zu fahren. „Im Schnitt beliefern wir 30 Haushalte pro Lieferstrecke und sind damit so effizient unterwegs wie fast kein anderer Online-Supermarkt“, so Rüb. „Das reduziert Emissionen und entlastet den Straßenverkehr. So werden beim Einkauf mit Oda durchschnittlich 60 Prozent weniger CO2-Emissionen verursacht als beim Einkauf im herkömmlichen Supermarkt. Das hat eine Studie des schwedischen Umwelt-Beratungsunternehmens ,2050’ im Jahr 2021 belegt.“

Liefergebühr ist abhängig vom gewählten Zeitfenster

Bei der Bestellung gibt es keine Mindesteinkaufsmenge, berichtet sie, aber einen Preisaufschlag von 3,99 Euro für Einkäufe unter 40 Euro. Die Liefergebühr betrage maximal 3,99 Euro und sei abhängig vom gewählten Liefer-Zeitfenster: Man kann demnach entweder einen Zeitraum von zwei Stunden auswählen (die teurere Varianten) oder von fünf Stunden – und zwar montags bis samstags zwischen 6 und 22 Uhr.

Alle Bestellungen müssen bis 21.30 Uhr eingehen, erläutert Rüb. „Bestellungen können bis zu zwei Wochen im Voraus aufgegeben werden. Langfristig wollen wir auch Lieferungen am gleichen Tag der Bestellung anbieten.“

Am Abend vor der Auslieferung oder spätestens am Morgen werde der konkrete Liefertermin auf eine Stunde eingegrenzt, sagt sie. „Man weiß dann also relativ sicher, wann man zu Hause sein muss.“ Pro Tag stehe den Kunden außerdem mindestens ein gebührenfreies Lieferzeitfenster zur Verfügung – bis dieses ausgebucht sei. Bestellungen ab einem Wert von 99 Euro werden laut Rüb immer kostenlos geliefert. Bezahlt wird bargeldlos per Kreditkarte, Debitkarte, PayPal oder Apple Pay.

Der Artikel wurde aktualisiert.

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