Osterode. Ab Montag heißt es auf Landstraßen wieder: besonders wachsam sein und Fuß vom Gas. In der dunklen Jahreszeit häufen sich Wildunfälle.

Wachsam sein und Fuß vom Gas ist jetzt noch mehr als üblich angesagt. Denn am Wochenende wird die Uhr um eine Stunde zurückgestellt. Statt der Sommer- gilt dann wieder die Winterzeit. Auf den Straßen macht sich das vor allem für Pendler bemerkbar: Während es morgens früher hell wird, fällt der abendliche Berufsverkehr in die Dämmerung. In dieser Zeit ist jetzt auch das Wild unterwegs. Und das kennt weder Sommer- noch Winterzeit.

Viele Wildtiere sind dämmerungsaktiv und legen im Herbst auf der Suche nach Futter längere Wege zurück. Dabei kreuzen sie häufig die Straßen und bleiben teilweise regungslos stehen, wenn sie geblendet werden. Die Gefahr von Wildunfällen steigt also ab der kommenden Woche wieder deutlich an. Lieber etwas langsamer fahren, um im Ernstfall noch rechtzeitig bremsen zu können: Das rät der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC). Rund 13 Prozent mehr Unfälle wurden in den vergangenen Jahren in diesem Zeitraum verzeichnet. Nebel und Regen erschweren das Fahren zusätzlich. Der Wildwechsel gehört außerhalb geschlossener Ortschaften zu den Unfallursachen Nummer eins.

Am häufigsten hat dabei das Rehwild für Kollisionen gesorgt. Das Schwarzwild hat einen Anteil von rund 13 Prozent. Für Autofahrer heißt es: Wachsam sein, besonders in der Dämmerung und dort, wo Wildwechselschilder stehen.

Notfalls nicht ausweichen

„Sollte es für ein Bremsmanöver zu spät sein, auf keinen Fall ausweichen. Damit bringt man nur sich und andere in Gefahr“, warnen die Fachleute. Sie geben folgende Tipps, damit man trotz Wildwechsel sicher ankommt. „Fahrbahnränder im Auge behalten und ausreichend Sicherheitsabstand zum rechten Fahrstreifen wahren, stets auf mehrere Tiere einstellen. Vorsicht, denn Wild flüchtet nicht immer auf dem kürzesten Weg, sondern oft vor dem Fahrzeug her. Stehen Tiere auf der Straße und es herrscht kein Verkehr, bremsen, hupen und gegebenenfalls abblenden, damit das Wild einen Fluchtweg findet.“ Nutzen alle Vorsichtsmaßnahmen nichts, sollte man dem Tier nicht ausweichen, um sich und andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden, das Lenkrad fest umgreifen und bremsen. Kommt es doch zu einem Unfall, Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen und Unfallstelle absichern. Das gelte auch, wenn das Tier verletzt geflüchtet ist. Anschließend ist die Polizei zu verständigen und, wenn möglich, das tote Tier an den Randstreifen zu ziehen, damit keine Folgeunfälle passieren.

Wegen eventueller Tollwutgefahr sollten auf jeden Fall Handschuhe angezogen werden. Vorsicht ist geboten, weil verletzte Tiere auskeilen könnten. Das angefahrene Wild darf übrigens nicht vom Unfallort entfernt werden, sonst droht eine Anzeige wegen Wilderei. Und das kann eine saftige Strafe nach sich ziehen. mp