Osterode. Die Osteroder Band gewann für Niedersachsen im Finale des Local Heroes-Contest den Publikumspreis.

Der Local Heroes-Contest ist einer der bekanntesten Wettbewerbe für Nachwuchsbands und in Deutschland nicht selten ein Sprungbrett für Newcomer. Die Osteroder Band Minuspol konnte vor drei Wochen das Landesfinale in Hannover für sich entscheiden und gewann am Samstag im Bundesfinale den Publikumspreis.

So wurden zwei Busse organisiert und Fans eingeladen, die Band nach Salzwedel zu begleiten. Viele Freunde, Eltern und bei Joschka und Jeremias sogar auch die Großeltern waren mit von der Partie, aber auch etliche Jugendliche, die sich das Event nicht entgehen lassen wollten.

Julian, Marc, Marco, Jeremias und Joschka mussten schon früher vorfahren, für die bunte Osteroder Truppe mit ein wenig Verstärkung aus Göttingen ging es am frühen Nachmittag auf die Autobahn Richtung Braunschweig, dann nach Sachsen-Anhalt und ins Herz des Vereins, der hinter Local Heroes steht, nach Salzwedel.

Auch Großeltern dabei

Die Stimmung war gut, Jeremias’ und Joschkas Oma und Opa waren ebenso aufgeregt wie die Jugendlichen, sahen alles aber vielleicht etwas abgeklärter. „Früher war ich ja auch Musiker und wir haben auch an Wettbewerben teilgenommen“, sagte Manfred Fiedler.

Nach der Ankunft an der schon gut gefüllten Halle stürmten die fünf Jungs stürmten gleich auf ihre Fans zu, bedankten sich für die Unterstützung und forderten erst einmal dazu auf, den Abend über fair zu bleiben, alle Bands anzuhören und auch bei denen vor der Bühne zu jubeln.

Dass sie Unterstützer aus der Heimat vor Ort hatte, hieß nämlich noch gar nichts. Zum einen waren an diesem Abend etwa 1.000 Besucher dort, zum anderen sieht das Wahlverfahren eine Erst- und eine Zweitstimme vor, so dass jede Band eben auch auf die Wertung anderer Zuschauer angewiesen war.

Auf der Bühne ging es inzwischen mit dem Contest los: The Atrium, Landessieger aus Nordrhein-Westfalen, sorgten schon einmal für einen starken Auftakt. Selbst den engen Freunden der Minuspol-Jungs dämmerte jetzt, dass hier tatsächlich die Besten aus insgesamt 14 Bundesländern antreten und es damit ein hochkarätiges Line-Up ist, das sich da die Ehre gibt.

Auf der Hauptbühne lieferte nun eine Band nach der anderen ihr 20-minütiges Set ab, in den 10-minütigen Umbaupausen wurden sie im Foyer interviewt und durften noch einen Song akustisch spielen. Das sorgte zum einen für ein lückenloses Programm, zum anderen auch dafür, dass die Besucher sich trotz der knapp bemessenen Zeit relativ intensiv mit den Bands auseinandersetzen konnten.

Hohes musikalisches Niveau

Das durchweg hohe musikalische Niveau und die völlig unterschiedlichen Stile, die kaum vergleichbar sind, machten eine Entscheidung nicht eben leichter. Gegen 21 Uhr dann mussten die Jungs aus dem Harz auf die Bühne, vier ihrer Songs abliefern und dazu eine möglichst gute Bühnenshow, die das Publikum im Saal zum Kochen brachte. Wer Minuspol allerdings kennt, der weiß auch, dass gerade die Bühnenshow eine ihrer großen Stärken ist. Die ist energiegeladen, mitreißend, authentisch und schwappt nicht nur von der Bühne, wenn Julian ein Stagediving einlegt und sich vom Publikum tragen lässt. Ihre Show kam toll an, ebenso der Auftritt auf der kleinen Bühne. Doch waren da noch sieben weitere Bands, die ebenfalls einiges zu bieten hatten. Zwischen Hip-Hop und Metal gab es immer wieder überraschende Tanzeinlagen, schrille Kostüme und wirklich gute Sänger und Instrumentalisten. Fast ein bisschen wie beim Eurovision Song Contest, nur ohne den Trash.

Die einzelnen Sieger

Es war schon weit nach Mitternacht, als die Jury endlich die Bühne betrat, um die Sieger zu verkünden. Als bester Instrumentalist wurde der Pianist von OQmanSolo ausgezeichnet, als beste Sängerin die Backgroundsängerin von Kesh. Dritter Platz der Jury wurden die Reichen Söhne aus Sachsen-Anhalt, dritter Platz in der Publikumswertung Kesh aus Brandenburg. Den zweiten Platz der Jury belegte Kesh, während die Reichen Söhne den zweiten Platz beim Publikum machten.

Als Sieger kürte die Jury Perez aus Baden-Württemberg, und dann brach nicht nur bei den Harzern der Jubel los, als Minuspol als Publikumssieger genannt wurde.