Herzberg. Kleine Freude in schwierigen Zeiten: Die Kinder von Kunden der Tafel Herzberg bekamen eine süße Überraschung überreicht.

Einer guten Tradition folgend brachten Kinder der Kindertagesstätte Mahnte viele Jahre lang selbst gebackene Kekse und Spielsachen zur Ausgabestelle der Osteroder Tafel in Herzberg. Meist handelte es sich dabei um fast neuwertiges Spielzeug, das die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern „ausgemustert“ hatten. Diese Art, sich von überschüssigen Dingen zu trennen, wurde von den meisten Eltern als lehrreich bezeichnet.

Mehr als 40 Tüten Kekse für die Kinder

In den vergangenen Monaten machten die Corona-Pandemie und die hohe Zahl von grassierenden Infektionskrankheiten bei den Kita-Kindern als auch beim Betreuungspersonal nun der langen Tradition einen Strich durch die Rechnung. Trotzdem sei es gelungen, beim gemeinsamen Backen im Kindergarten mehr als 40 Tüten mit Keksen zu befüllen, erklärte Monika Koch von der Kindertagesstätte Mahnte.

Kürzlich besuchte sie mit einigen Kindern als Abordnung der Kita die Tafel-Ausgabestelle im Martin-Luther-Haus. Hier wurden sie von der Leiterin Dr. Gisa Schaefer willkommen geheißen. Sie sicherte den Kindern zu, die Kekse würden noch vor den Feiertagen an die Tafelkunden mit Kindern gegeben werden.

Für die Mühe, die sich die Kita-Mitarbeiterinnen, die Kinder und deren Eltern gemacht hatten, bedankte sich Dr. Gisa Schaefer.

Arbeit der Tafel wird zunehmend schwieriger

Besonders für Familien, die ihre Bezüge vor dem Ausgeben mehrfach hin und her drehen müssen, ist das Leben seit dem Krieg in der Ukraine immer teurer geworden. Mit dem vermehrten Zugang von Flüchtlingen aus den Kriegsgebieten und weniger Lebensmittelspenden aus den Supermärkten wird die Arbeit in den Tafeln immer schwieriger. Dazu kommen noch gesundheitliche Probleme bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in dem Bereich der Osteroder Tafel in Herzberg. „Deshalb gilt es, die verbliebenen Ressourcen gerecht zu verteilen“, so die Leiterin der Ausgabestelle in Herzberg, Dr. Gisa Schäfer.

Die Kunden der Tafel erhalten seit einiger Zeit statt zweimal pro Woche einmal pro Woche eine Kiste mit Lebensmitteln. „Die Kisten werden so gefüllt, dass die Kunden eine Woche gut damit auskommen können,“ so Gisa Schäfer. Zum Befüllen werden auch Teile eines kleinen haltbaren Vorrats genutzt, den man seit einigen Wochen aufbauen konnte. Wenn ab Januar die Energiekosten weiter steigen sollten, könnten manche neuen Kunden auf die Tafel angewiesen sein, fürchtet sie. „Dann ist guter Rat teuer“, so Gisa Schäfer. Sie und ihre Mitarbeitenden hoffen, dass die Sammlungen bei den unterstützenden Unternehmen doch wieder mehr Lebensmittel bringen.