Herzberg. „Ich sehe das Liebenswerte in den anderen“ – Katharina López Acuña ist die neue Pastorin von Kirchengemeinden in Herzberg, Lonau und Sieber.

Grund zur Freude hatten gleich drei Kirchengemeinden und eine junge Pastorin am Samstag in der Herzberger Christuskirche – und mit ihnen die komplette Festgemeinde. Der Grund: Pastorin Katharina López Acuña, das neue Mitglied der Kirchenfamilie.

Die junge Frau wurde am vergangenen Samstag von Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder in der Herzberger Kirche feierlich zur Pastorin ordiniert. Katharina López Acuña ist damit künftig nun die neue Pastorin im verbundenen Pfarramt Christus Herzberg, Michaelis Lonau und Benedictus Sieber.

„Und es ist die dritte Ordination, die wir in unserer Christuskirche feiern dürfen“, stellte Kirchenvorstandsvorsitzende Elisabeth Kienzle bei der Begrüßung lächelnd fest. „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Timotheus 1,7) – diesen Ordinationsspruch hatte sich die 30-Jährige ausgewählt.

Beifall für die neue Pastorin

Auf diese Wahl mit Bedacht, wie Dr. Ruck-Schröder fand, ging die Regionalbischöfin in ihrer Ordinationsansprache ein: „Kraft, Liebe und Besonnenheit – diese drei sind wie Mahnmale in der Welt. Die Kraft des Glaubens möge sie begleiten, ebenso der besonnene Einsatz für ein friedvolles Miteinander.“ Sie erinnerte sich auch an den Moment, an dem sich die beiden Frauen das erste Mal treffen: „Und als wir uns im Predigerseminar kennenlernten, sagten sie zu mir: ‚Ich sehe das Liebenswerte in den anderen.‘ Eine sehr schöne innere Haltung und beste Voraussetzungen für den Beruf der Pastorin.“

So bat sie Gott für Besonnenheit auf dem weiteren Weg von Katharina López Acuña, in ihrer Familie, im Beruf, in der Kirche und als Pastorin der drei Kirchengemeinden. Bei der feierlichen Ordination assistierten Friederike Lachmann aus dem Kirchenvorstand, Annemarie Dill, Pastorin in Hardegsen sowie ihre Wegbegleiterinnen aus dem FSJ und der Studienzeit, Anna-Maria Kühne und Pastorin Charlotte Behr. Und nachdem Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng die Urkunde verlesen hatte und mit den Worten schloss: „Hier ist ihre neue Pastorin!“, ertönte ein langer Beifall aus den Zuschauerreihen der Christuskirche in Herzberg – quittiert von der jungen Pastorin mit einem Lächeln.

Einen warmen Empfang erhielt Pastorin Katharina López Acuña von der Kirchengemeinde am vergangenen Samstag bei ihrer offiziellen Ordination in der Herzberger Christuskirche.
Einen warmen Empfang erhielt Pastorin Katharina López Acuña von der Kirchengemeinde am vergangenen Samstag bei ihrer offiziellen Ordination in der Herzberger Christuskirche. © Kirchenkreis Harzer Land | Mareike Spillner

Musikalisch wurden Festgottesdienst und Empfang vom Chor „4Elation“ unter der Leitung von André Wenauer, Uli Kohlrusch an der Orgel, Stefan Kienzle am Saxofon und später auch noch von Prof. Dr. Dieter von Borstel am Banjo untermalt. Im Anschluss an das Fest gab es bei einem Sektempfang mit Grußworten, Kaffee, Kuchen und Suppe zunächst im Garten, und schließlich schauerbedingt in der Kirche. Die Kirchenbesucherinnen und -besucher nutzten die Gelegenheit auch für ein Willkommen, einige Grußworte und viele erste Gespräche mit der neuen Pastorin, die künftig für drei Gemeinden zuständig sein wird.

„Ich freue mich von Herzen“

Katharina López Acuña erklärte dabei, dass sie in der Stellenausschreibung des verbundenen Pfarramtes vor etwa einem Jahr gleich der Satz „Wir sind eine lebendige Gemeinde“ gecatcht hätte. „Ich freue mich einfach von Herzen, zusammen mit meinem Mann Leonardo hier zu sein.“

Ein derart großes Gemeindefest wie am vergangenen Samstag zu der Ordination der jungen Pastorin gab es pandemiebedingt mehr als zwei Jahre nicht mehr in der Christuskirche, wie der Kirchenvorstand bei den Feierlichkeiten informierte. Besser hätte das Timing von Katharina López Acuña also nicht sein können, scherzte die junge Frau, die sogleich kommentierte: „Ich danke Ihnen, dass Sie uns gleich mit so ehrlichem Interesse und voller Herzlichkeit begrüßt haben. Ich freue mich sehr, künftig Ihre Pastorin zu sein.“

Katharina López Acuña: zur Person

Pastorin Katharina López Acuña ist in Bückeburg aufgewachsen. Nach dem Abitur absolvierte sie über das Evangelisch-lutherische Missionswerk (ELM) ein Freiwilliges Soziales Jahr in Chile, wo sie auch ihren jetzigen Mann Leonardo kennenlernte. Ab 2012 studierte Katharina López Acuña schließlich Evangelische Theologie in Wuppertal und Göttingen.

Ihr Vikariat, die dreijährige Ausbildung zur Pastorin, absolvierte sie in der Kirchengemeinde Seggebruch (Landeskirche Schaumburg-Lippe). Nun, nach ihrer Ordination, ist sie Pastorin im Probedienst in Herzberg, Lonau und Sieber und bewohnt gemeinsam mit ihrem Mann Leonardo López Acuña das Pfarrhaus neben der Christuskirche in Herzberg.