Herzberg. Am Freitag protestieren Helios-Beschäftigte in Herzberg als Pausen-Aktion. Sie fordern 15 Prozent mehr Lohn.

Die Beschäftigten der Helios-Krankenhäuser in Herzberg, Cuxhaven, Gifhorn, Hildesheim, Nienburg, Salzgitter, Uelzen und Wittingen befinden sich momentan in Tarifverhandlungen mit dem Helios Konzern.

Das fordern die Helios-Beschäftigten

Um vor dem nächsten Verhandlungstermin mit Helios am 29. April ein Zeichen zu setzen, versammeln die Beschäftigten der Helios-Kliniken je nach Standort zu Protestaktionen vor den Kliniken. In Herzberg kommen die Mitarbeiter heute im Zeitraum zwischen 12.30 und 14.30 Uhr vor die Klinik zu einer sogenannten Pausen-Aktion zusammen.

Sie fordern 15 Prozent mehr Lohn im Monat sowie für die Auszubildenden 200 Euro mehr, bezogen auf eine Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem eine Corona-Prämie in Höhe von 1.500 Euro sowie eine Anhebung der Jahressonderzahlung für alle Kliniken auf einheitlich 100 Prozent eines Monatsgehalts.

Verdi: „Massiver Reallohnverlust“

Helios hatte am 17. März ein erstes Angebot vorgelegt. Demnach sei der Konzern bereit, in den kommenden zwei Jahren die Löhne halbjährlich um 1 Prozent zu erhöhen. Zudem biete man eine monatliche Zulage für Pflegekräfte in Höhe von 70 Euro ab dem 1. Juli 2023 an. „Wir haben mal gerechnet“, so Verdi-Verhandlungsführerin Julia Niekamp.

„Das Angebot von Helios bedeutet aufs ganze Jahr 2022 gerechnet eine Entgeltsteigerung von gerade einmal 0,8 Prozent und für 2023 von ganzen 1,8 Prozent. Das bedeutet nicht nur einen massiven Reallohnverlust für die Beschäftigten angesichts der derzeitigen Inflation, sondern ist auch ein Schlag ins Gesicht vor dem Hintergrund der Gewinnsituation des Konzerns und der Erhöhung der Rendite für die Helios-Aktionäre.“

Umsatzsteigerung 2021

Der Umsatz von Helios Deutschland stieg 2021 laut Gewerkschaft um 6 Prozent auf 6,73 Milliarden Euro. Binnen zehn Jahren habe Helios seine Dividende für die Aktionäre mehr als verdreifacht.

Update: Zwar habe es vom Staat eine Corona-Prämie gegeben, so der Betriebsratsvorsitzende und Sprecher der Tarifkommission von Verdi, Carsten Georg am Freitag. Seitens der Klinik aber läge kein annehmbares Angebot vor, so Julia Niekamp, Gewerkschaftssekretärin und Verhandlungsführerin Tarifvertrag.

Am kommenden Freitag trifft man sich dann zur nächsten Tarifrunde.