Herzberg. Wolfgang Scharfe, Leiter der TÜV Nord-Station in Herzberg gibt Fahrzeugbesitzern Tipps, wie sie dem Marder vorbeugen können.

Der Frühling bringt für Autofahrer verstärkt Probleme mit Mardern. Worauf zu achten ist, erklärt Wolfgang Scharfe, Leiter der TÜV Nord-Station Herzberg.

Zerbissene Schläuche und Zündkabel: Ab April beginnt die Marderzeit. Besonders Mardermännchen werden nun beißwütig. Unglücklicherweise ist der Motorraum der ideale Platz für ein warmes, sicheres Nest, so Scharfe. Am häufigsten sind Bauteile wie Kühlwasser- und Scheibenwasserschläuche, Stromleitungen und deren Isolierung sowie Unterdruckschläuche für die Motorsteuerung von den Bissattacken betroffen.

Marderbiss: Das kann der Nager im Auto anrichten

Wesentlich gravierender wirken jedoch die Folgeschäden, die durch die Marderbisse entstehen können. Diese werden oft nicht sofort bemerkt, können aber zu gefährlichen Situationen führen. Durch angebissene Zündkabel funktionieren die Zündkerzen nicht mehr richtig. „Sobald sich die Motorkontrollleuchte meldet, sollte umgehend die nächste Werkstatt angefahren werden, um Katalysatorschäden zu vermeiden“, rät Wolfgang Scharfe. Bei beschädigten Kühlwasserschläuchen verliert das Fahrzeug schnell an Kühlflüssigkeit, was zu einer Überhitzung des Motors führen kann.

Eine Beschädigung der Unterdruckschläuche verringert die Leistung des Motors. Dadurch kann der Bremskraftverstärker ausfallen, sodass die gewünschte Bremswirkung gegebenenfalls nicht erreicht und wesentlich mehr Kraft für das Bremsmanöver benötigt wird.

Wie erkennt man einen Marderbefall im Fahrzeug?

Tagsüber lassen sich die nachtaktiven Tiere nur schwer beobachten.

Dennoch hinterlassen sie Hinweise in ihrem Nest: „Meistens lassen sich Pfotenabdrücke, Haare oder Fäkalien des Marders auf der Karosserie oder im Motorraum entdecken. Auch ein strenger Geruch, Bissspuren, das Anspringen von Kontrollleuchten sowie ein Abfall der Motorleistung können ein Anzeichen für den unerwünschten Mitbewohner sein“, weiß Scharfe.

Marder im Motorraum – so schützen Verkehrsteilnehmer sich

Aber wie schützt man sich gegen die Marderattacken? Beispielsweise lässt sich mit engmaschigem Drahtgeflecht der Motorraum abdichten. Manschetten aus hartem Kunststoff isolieren und schützen freiliegende Kabel und Schläuche. Scheinwerfer oder starke Lichtquellen auf privaten oder öffentlichen Parkplätzen stören die nachtaktiven Tiere.

Eine der erfolgreichsten Methoden sei jedoch die Anwendung eines Elektroschockers: „Hier werden kleine Elektroplättchen mit der Autobatterie verbunden. Sie verbrauchen wenig Strom und die erzeugte Spannung ist für Mensch und Tier ungefährlich.“ Allerdings sollten die Plättchen nur von einem Fachbetrieb verbaut werden.