„Manchmal scheint es, als sei die Sensationsgier wichtiger als die recherchierten Fakten in einem Pressebericht. Doch Aufgeben gilt nicht.“

„Deutschland ist eines der wenigen Länder, in denen die Meinungs- und Pressefreiheit nicht nur im Grundgesetz verankert ist, sondern täglich gelebt wird“, erklärte Dietmar Wolff, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), vor zwei Jahren anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit am 3. Mai.

Dennoch wird es auch für die deutschen Medien zunehmend schwieriger, das im Grundgesetz garantierte Recht auf freie Ausübung unserer Tätigkeit, vor allem das unzensierte Veröffentlichen von Informationen und Meinungen, wahrzunehmen. Denn die in den sozialen Medien verbreiteten Fake News erreichen den Nutzer ungefiltert nun einmal schneller als die Nachrichten der Medien, deren Inhalt, Wahrheit und Herkunft einer Sorgfaltspflicht unterliegen und über eine zweite, verlässliche Quelle geprüft sein müssen.

Manchmal erscheint es, als sei das Stillen einer gewissen Sensationsgier mit Gerüchten oder fragwürdigen Informationen einschließlich obskurer Fotos wichtiger als die recherchierten Fakten in einem Bericht von Rundfunk, Presse oder Onlinemedien. Doch Aufgeben gilt nicht. Deshalb werden wir auch weiterhin – auf der Basis eines gesunden Verantwortungsbewusstseins und gesetzlich legitimiert – in Angelegenheiten von öffentlichem Interesse Nachrichten beschaffen und verbreiten, Stellung nehmen, Kritik üben oder auf andere Weise an der Meinungsbildung mitwirken, unabhängig und frei berichten – auch wenn das im Grundgesetz garantierte Recht auf freie Ausübung unserer Tätigkeit häufig mit Füßen getreten wird.

Denken wir nur an die physischen Übergriffe auf Journalisten bei einigen Demonstrationen oder Versammlungen beziehungsweise an den Angriff auf zwei Kollegen vor gut drei Jahren im Landkreis Eichsfeld, bei dem beide Opfer verletzt wurden, ihr Auto erheblich beschädigt. Von der inzwischen oftmals erlebten psychischen Gewalt im Sinne von verbalen Attacken einmal ganz zu schweigen.