„Die momentane Zeit ist alles mögliche, nur keine Zeit zum Scherzen. Auch nicht an diesem besonderen Datum.“

Ein vermehrt diskutiertes Thema war zu Wochenbeginn die neue Regelung unserer österreichischen Nachbarn, zum Schutz vor einer Corona-Infektion die Supermärkte nur noch mit Mund- und Nasenschutz betreten zu dürfen. Bundeskanzler Sebastian Kurz sagte am Montag in Wien, die Supermärkte würden voraussichtlich ab dem heutigen Mittwoch mit der Verteilung von Masken an den Eingängen beginnen. Bislang würde auf entsprechende Lieferungen gewartet.

In Deutschland wird die Mundschutzpflicht beim Einkaufen auch schon diskutiert. Noch sei sie laut vieler Politiker noch nicht notwendig. Aber was nicht ist, kann (oder muss?) ja noch werden. Zumindest berät die Politik darüber, vergleicht und prüft die Vor- und Nachteile einer allgemeinen Mundschutzpflicht in der Öffentlichkeit.

Selbst wenn diese bundes- oder länderweit käme, wäre die Auflage kein Ersatz für die Abstandspflicht, sondern eine zusätzliche, eine weitere Schutzmaßnahme, um die Ausbreitung des neuen Corona-Virus zu entschleunigen.

Es sind und bleiben demnach vorerst schwierige Zeiten, in denen unser öffentliches Leben zweifellos extrem verändert und auf den Kopf gestellt wird. Diese Zeit ist zugleich eine hochgradig sensible Zeit, auch für die Medien.

Ob die vornehmlich in den sozialen Netzwerken zum Thema Coronavirus verbreiteten kleinen Witzchen und Filmchen in diese Zeit passen, müssen all diejenigen beurteilen und letztlich auch verantworten, die diese Scherze teilen – aber es ist nun einmal nicht immer alles witzig.

Die Mitarbeiter der Harz Kurier-Redaktion denken, die momentanen Tage sind alles mögliche, nur keine Zeit zum Scherzen. Deshalb haben wir uns entschlossen, am diesjährigen 1. April keinen Aprilscherz in der Lokalausgabe unserer Zeitung zu veröffentlichen. Wir wollen erst gar nicht die Frage aufkommen lassen, ob diese oder jene Meldung, dieser oder jener Artikel, nur ein Aprilscherz ist oder nicht. In dieser Zeit der angespannten und ernsten Lage ist selbst an diesem besonderen Datum kein Platz für Falschmeldungen, mögen sie an einem normalen 1. April auch noch so lustig erscheinen.

Bitte gedulden Sie sich also, bis wir Sie wieder ins Bockshorn jagen mit kleinen Berichten, dass zum Beispiel in Herzberg die Filiale einer bekannten Fast-Food-Kette eröffnet, auf dem Juessee ein Wasserflugzeug zu Rundflügen starten würde oder die Bundesliga-Handball-Herren des SC Magdeburg ein Freundschaftsspiel in Hattorfs DGH austragen würden. Diese drei Beispiele haben in der Vergangenheit so manchen Leser in den April geschickt – und auch diese Zeit wird wieder kommen. Nur nicht jetzt. Freuen Sie sich aber
ruhig darauf.

Bis dahin halten Sie bitte durch und vertreiben sich die Stunden vielleicht mit unserer neuen, in der Vorwoche mehrfach gewünschten Rätselseite. Bleiben Sie gesund!