„Was nützen Klimagesetze auf nationaler Ebene, wenn anderswo alles in die andere Richtung läuft.“

Ja, Forstwirt, das wäre auch was für mich gewesen. Doch es kam anders, zum Glück, würde ich heute sagen, denn das Chaos in ihren Wäldern, das die Forstleute beinahe hilflos zu akzeptieren haben, lässt an der Arbeit wohl nur wenig Freude aufkommen.

Der Osteroder Stadtwald stirbt, etwa die Hälfte der 1.200 Hektar sind verloren, reguläres Wirtschaften, Geld mit dem eigentlich wertvollen Rohstoff verdienen, daran ist wohl auf Jahrzehnte nicht zu denken, nicht nur im Osteroder Stadtwald. Die Forstleute brauchen jetzt Hilfe, alleine können sie die Folgen des Klimawandels in ihren Beständen nicht wuppen. Sie brauchen Geld, um aufzuforsten und dürfen gleichzeitig die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen, statt Monokulturen aus Nadelholz, braucht es klimastabile Mischwälder. Dabei ist noch nicht einmal klar, welche Baumarten dafür taugen. Wenn es nicht anders geht, müssen wohl Sorten aus Südeuropa her. Die Warnungen vor dem Klimawandel und den Folgen für den Wald werden drängender. Landesumweltminister Lies fordert zurecht mehr Tempo beim Umweltschutz. Nur: Was nützen Klimagesetze auf nationaler Ebene, was helfen Kohleausstieg, Verkehrswende und Waldumbau, wenn Menschen wie Bolsonaros oder Trump Regenwälder abholzen und Nationalparks in Frage stellen, kurz, anderswo alles in die andere Richtung läuft. Nein, beruhigend ist die Situation nicht. Dennoch wäre Untätigkeit fatal, und da kann jeder in sich gehen und ganz sicher seinen, wenn auch kleinen Beitrag leisten.