Wer der Stadtgeschichte heute zugeneigt ist und wer Vergangenes reflektiert, für den ist eine solche Grabung ein spannender Vorgang.

Warum wird dafür Geld ausgegeben, wem nutzt das eigentlich, könnte man die Mittel nicht woanders sinnvoller einsetzen? Solche Fragen begleiten Grabungskampagnen gerne, wie auch jetzt wieder, denn derzeit buddeln sich Archäologen am ehemaligen Johannistor in Osterode in das Erdreich und gehen auf Erkundungstour im 13. Jahrhundert. Deutlich wird einmal mehr, warum Denkmalschutz so wichtig ist, konserviert er zunächst ideell Werte über Durststrecken, wie sie der Zeitgeist immer wieder mit sich bringt.

Wer der Stadtgeschichte heute zugeneigt ist und wer Vergangenes reflektiert, für den ist eine solche Grabung ein spannender Vorgang, denn wie Puzzleteile fügen sich Befunde zusammen, wachsen Erkenntnisse über die Stadtentwicklung, die alte Fortifikation mit Mauer und Stadttor, bauliche Eingriffe in den folgenden Jahrhunderten. Stadtentwicklung ist Veränderung, eine Grabungskampagne eine wertvolle Chance, das Bild in kleinen Teilen zu vervollständigen. Der Vorstoß der Stadt, die Grabung im Rahmen des laufenden Programms Städtebaulicher Denkmalschutz einzuleiten, bevor zu einem späteren Zeitpunkt eine entsprechende Anordnung der Unteren Denkmalschutzbehörde erfolgt, war ein kluger Schachzug, denn nur ein Drittel der Kosten fällt auf diese Weise ihr zu. Den Rest teilen sich Bund und Land. Auch den zeitlichen Ablauf der geplanten Umgestaltung des Platzes fördert die frühe Grabung. Denn: Was man hat, das hat man!