„Mit der Kreiswohnbau hat der Landkreis ein Instrument an der Hand, die Herausforderungen angehen zu können.“

Explodierende Mieten, Mieter, die nicht mehr in Stadtnähe leben können: Das gibt es nicht nur in Großräumen wie Berlin, Hamburg oder Dresden, für eine beängstigende Situation auf dem Wohnungsmarkt muss man nicht in die Ferne schweifen. In Städten wie Göttingen wird Studenten selbst für eine noch so schäbige Bleibe unverschämt in die Taschen gegriffen wird. Es fehlt an bezahlbarem Wohnraum für alle, die es nicht so dicke haben, und die Entwicklung lässt mit dem Rückzug des Staates aus der Wohnungsbauförderung eine Verschärfung der Situation erwarten, die sich zu einer der drängendsten sozialpolitischen Fragen verdichten wird. Mit der Kreiswohnbau hat der Landkreis ein geeignetes Instrument an der Hand, mit dem die gewaltigen baupolitischen Herausforderungen zwar nicht in Gänze gestemmt werden können. Gelingen kann aber, zumindest regulierend einzuwirken und so manche Spitze zu nehmen. Voraussetzung dafür ist eine entsprechende Ausstattung des Unternehmens in vielerlei Hinsicht, die es sich nicht, schon gar nicht in der Kürze der Zeit, ohne weiteres selbst erwirtschaften kann. Mit der Kreisfusion sind dem Unternehmen, das früher im Altkreis Osterode tätig war, neue Aufgaben zugewachsen, deren Umsetzung auch eine Fusionsrendite für den Göttinger Raum darstellt. Das sollte man im eigenen Interesse durchaus würdigen.