„Straßenflick überdeckt die Probleme bestenfalls, löst sie aber nicht.“

Ein bisschen Sprühkleber, eine Schaufel heißen Asphalt, einmal draufgeklopft und 5 Sekunden abgerüttelt. Und als i-Tüpfelchen noch schnell eine Hand Rollsplit hinauf geworfen und voilà – fertig ist der Straßenflick im Jahr 2022.

Zu bewundern ist diese deutsche Straßenbaukunst aktuell gerade auf der L604 bzw. der Ortsdurchfahrt in Wieda. Wie so oft sorgt der – wie ich bei einem Termin einmal zu diesem Verfahren erfahren durfte – „fachmännische Handeinbau“ für ein besonders Ergebnis: aus Löchern werden Hügel.

Aber immerhin: Einer tagtäglich von zahlreichen Holztransportern und anderen Lkw befahrenen Straße kann man so eine kleine Schönheitskorrektur verpassen, die in etwa so erfolgreich halten dürfte, wie das Tempolimit von 30 km/h im Ort für den Schwerlastverkehr Beachtung findet.

Nun gut, die L604 ist natürlich kein Einzelfall – und die Gelder im Straßenflick bei Kommunen, Kreisen, Land und Bund seit Jahren knapp. Im Jahr 2022 muss man wohl schon froh sein, wenn überhaupt noch etwas geflickt wird, ehe eine Straße erst komplett auseinander bricht.