„Wenn irgendwo gerade Baumfällarbeiten laufen, dann hört der Spaß auf.“

Wie ein erfolgreicher Start in den Tag für mich aussieht? Wenn ich rechtzeitig aufstehe, um vor der Arbeit laufen zu gehen. Besser kann so ein Morgen gar nicht losgehen, finde ich. Der Zeitrahmen dafür ist dann allerdings meistens eher knapp bemessen, die Strecke daher genau festgelegt – Zeit für Schnörkel bleibt keine. Eigentlich.

Denn zuletzt war ich zu dem ein oder anderen Umweg gezwungen: immer dann, wenn ein Weg abgesperrt war. Begründung? Forstarbeiten. Lebensgefahr.

Das kann echt frustrierend sein, sich eine Steigung hochzukämpfen und dann keuchend und verschwitzt vor so einem Schild zu stehen, aber nicht weiterzukommen. Manchmal ist es auch kein Schild, sondern einfach nur Flatterband. Egal, welche Form der Hinweis hat, ich halte mich daran. Denn die Arbeiten, die da gemacht werden, sind nötig.

Eigentlich dürfte man als vernünftiger Mensch bei der aktuellen Wetterlage den Wald überhaupt nicht betreten. Die Bäume sind so trocken, da genügt es, wenn ein Vogel auf dem falschen Ast landet und er stürzt hernieder. Also der Ast. Der Vogel flattert bestenfalls einfach davon.

Und ich? Nun, wenn der Ast mich trifft, dann wäre das wohl mein letzter Lauf. Aber ich nehme das Risiko in Kauf. Was soll ich sagen? No risk, no fun.

Wenn irgendwo aber tatsächlich gerade Baumfällarbeiten stattfinden, dann ist das kein Spaß mehr. Dann haben Fußgänger oder Radfahrer da nichts zu suchen. Darum halte ich mich an Absperrungen – wenn ich kann. Neulich hat mir jemand die Entscheidung abgenommen. Da bin ich von hinten auf so ein Schild zugelaufen – befand mich also längst mitten im Sperrgebiet. Wie es dazu kam? Nun, der jemand hatte das Flatterband am anderen Ende des Weges heruntergerissen. Uncool.

Hier daher meine Bitte an alle lieben Leute, die wohl an Größenwahn leiden und sich für stärker halten als einen herabfallenden Baum: Nehmt Rücksicht auf uns Normalsterbliche und lasst für uns und unsere Sicherheit die Absperrung stehen!