„Es stört mich nicht, in Bezug auf Corona ein Angsthase genannt zu werden, wenn ich durch mein Verhalten andere und mich schützen kann.“

An Ostern geht es ja immer auch um Hasen. In diesem Jahr allerdings nicht nur um Feld- oder Osterhasen, sondern diesmal taucht auch der Angsthase wieder auf. Die ersten zwei „Exemplare“ sind leicht erklärt: Meister Lampe gehört zu den ersten Tieren, die im Frühjahr ihren Nachwuchs bekommen, laut Jagdverband sind die Langohren ein Symbol für Fruchtbarkeit. Zweitens: Der Brauch, an Ostern Eier zu verschenken, geht auf verschiedene Ursprünge zurück – unter anderem auf die vorösterliche Fastenzeit, in der es verboten war, Eier zu verzehren. Im 19. Jahrhundert setzte sich der Osterhase als „Bringdienst“ durch. Davor brachten, je nach Region, Tiere wie Storch, Kuckuck, Kranich oder sogar der Fuchs die Eier. Und nun zum Angsthasen: In den vergangenen Tagen habe ich die Erfahrung gemacht, wieder als ein solcher bezeichnet zu werden. Der Grund: Mein Verhalten in der aktuellen Krise. Weil ich im Homeoffice arbeite und beim Einkauf oder Spaziergang Menschen anspreche, die sich nicht den Verhaltensregeln entsprechend benehmen, werde ich als Angsthase tituliert. Was mir dabei zu hören bekomme, möchte ich nicht wiederholen. Es stört mich auch nicht, in Bezug auf Corona ein Angsthase genannt zu werden, wenn ich durch vorsichtiges und vorbeugendes Verhalten andere und mich schützen kann.