„Die Idee für einen kreativen Namenswettbewerb für eine neue, fusionierte Kommune finde ich klasse. Hier unser Vorschlag.“

Nomen est omen, sagen die Lateiner: Der Name ist ein Zeichen. Soll heißen: In einem Namen schwingt mitunter eine charakterisierende Bedeutung mit. Es leuchtet jedenfalls ein, dass ein Name für eine neue Sache – und mehr noch für ein Kind – gut gewählt sein will. Es haben sich schon Eltern vor Gericht über den Namen ihres Kindes gestritten. So weit kommt es hoffentlich nicht, sollten sich die politisch Verantwortlichen aus Bad Lauterberg, Bad Sachsa und Walkenried zusammenraufen und die Vermählung ihrer drei Kommunen beschließen. Denn dann müsste das Kind, das dieser Verbindung entspringt, also die neue Kommune, ja einen Namen kriegen. Und die Namensfrage sorgt schon in diesem frühen Stadium der Verhandlungen für gewisse Friktionen. Es wäre eine Posse, wenn das Ganze womöglich am Namen scheitert.

Namensstreitigkeiten zwischen Gemeinden hat es im Harz schon früher gegeben, dabei drehte es sich jedoch darum, dass zwei den gleichen Namen für sich beanspruchten. So gab es im Jahr 2009 einen Landesgrenzen überschreitenden Disput zwischen Westharzern aus dem Landkreis Goslar und Ostharzern aus Sachsen-Anhalt: Anlass für die Auseinandersetzung war das Vorhaben, die Gemeinde Elbingerode und die Verwaltungsgemeinschaft Brocken-Hochharz in Sachsen-Anhalt unter dem Begriff „Oberharz“ zusammenzuschließen. Bei Westharzern riefen diese Pläne Empörung hervor, gab es dort doch längst eine Samtgemeinde mit diesem Namen. Und überhaupt, sah man in den Elbingerodern eher Unterharzer. Doch eine Klage gegen den vermeintlichen Namensklau blieb erfolglos. Für die drei möglichen Fusionspartner heißt das: „Südharz“ ist eine Option – das wäre auch noch eine kleine Retourkutsche in Richtung Osten.