„Ich möchte nicht in der Haut der Forstwirte stecken, die in ihren Kulturen jetzt die Weichen stellen müssen für die Zukunft.“

Wenn Sie mich fragen: So wirklich geliebt habe ich die ausgedehnten Fichtenwälder im Harz noch nie, dunkel und erdrückend kommen sie daher, der Boden sauer und artenarm. Ihre Stunde hat offensichtlich geschlagen, der Klimawandel machts. Leidtragender ist unter anderem unser Wald, der in bisheriger Form sprichwörtlich weggefegt wird von Stürmen wie Herwart oder Friederike in Folge der Erderwärmung. Was die nicht erledigen besorgen Trockenheit, Hitze und Borkenkäfer. Was lange ein Erfolgsrezept war, Fichtenholz in großen schnellwachsenden aber zunehmend instabilen Kulturen für den Markt zu ziehen, trägt künftig nicht mehr. Die Konsequenzen sich verändernder Lebensbedingungen sind im Osteroder Stadtwald derzeit schmerzhaft sichtbar, das wirtschaften ist einmal mehr mühsamer geworden.

Ich möchte nicht in der Haut der Forstwirte stecken, die in ihren Kulturen jetzt die Weichen stellen müssen für die Zukunft, die sich zu entscheiden haben für eine Zusammenstellung ihrer Bestände. Wärmeliebend sollten sie sein, tiefer wurzeln und besser gewappnet gegen lange Trockenperioden. Es geht beim klimabedingten Waldumbau eben nicht um Jahrzehnte, die man einzuschätzen sich bemüht, man muss viel langfristiger und weiter denken. Gleichzeitig soll noch Geld verdient werden. Was eine Herausforderung, denn ein Erfolgsrezept gibt es nicht.