Göttingen. Künftig wird ein Göttinger an der Spitze der Max-Planck Gesellschaft stehen. Ein Blick auf die bisherige Karriere von Patrick Cramer lohnt sich.

Der Senat der Max-Planck-Gesellschaft hat jüngst den Göttinger Patrick Cramer einstimmig zum künftigen Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft für die Amtsperiode 2023 bis 2029 gewählt. Das teilt die Gesellschaft in einer Pressemitteilung mit.

Der 53-jährige Chemiker und Molekularbiologe ist geschäftsführender Direktor am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen. Er wird sein Amt zum 75-jährigen Jubiläum der Gründung der Max-Planck-Gesellschaft im Juni 2023 in Göttingen, dem Gründungsort der MPG, von Martin Stratmann übernehmen. Stratmann stand neun Jahre an der Spitze der Max-Planck-Gesellschaft und hatte bei seiner Wiederwahl 2019 angedeutet, dass er keine volle zweite Amtszeit anstrebe.

Zurück nach München

Patrick Cramer ist seit 2014 Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften (vormals Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie). Er studierte zunächst Chemie an den Universitäten Stuttgart und Heidelberg mit Forschungsaufenthalten im englischen Bristol und Cambridge und schloss sein Studium 1995 mit dem Diplom ab. Seine Promotionsarbeiten führte er am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) in Grenoble in Frankreich durch. Von 1999 bis 2001 forschte er als Postdoktorand an der Stanford University in den USA bei dem späteren Nobelpreisträger Roger Kornberg. Von 2001 bis 2014 hatte er eine Professur für Biochemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München inne. In dieser Zeit war er unter anderem als Direktor des Genzentrums München, als Dekan der Fakultät für Chemie und Pharmazie und als Baubeauftragter für das Forschungszentrum für Molekulare Biosysteme tätig. „Es freut mich“, so Cramer, „als Präsident der Max-Planck-Gesellschaft nach München zurückzukehren und meine Erfahrungen aus verschiedenen Wissenschaftssystemen zur Förderung der Spitzenforschung in Deutschland einzusetzen.“

Patrick Cramer war und ist in verschiedenen nationalen und internationalen Gremien tätig. Wissenschaftspolitische Erfahrung hat er unter anderem als Vorsitzender des Rats des EMBL gesammelt. Auch war er Vorsitzender der Perspektivenkommission der biologisch-medizinischen Sektion der Max-Planck-Gesellschaft. Cramer wurde einstimmig von der Präsidentenfindungskommission vorgeschlagen.