Rhüden. Die Polizei stellte einen Wohnmobilfahrer nach der Flucht in Rhüden – und entdeckten einige Straftaten.

Am 9. August erfolgten im Rahmen der länderübergreifenden Schwerpunktkontrolle (RoadPol) mit der Zielrichtung „Aggressionsdelikte/Geschwindigkeit“ und „Ablenkung im Straßenverkehr“ durch die Polizeiinspektion Goslar an mehreren Stellen im Bereich Seesen Geschwindigkeitskontrollen. Hierbei wurden binnen weniger Stunden 159 Verstöße festgestellt, die meisten davon im Bereich eines Kindergartens in der Stadt Seesen. Den größten „Fang“ machte die Polizei dabei, als sie den nach seiner Flucht gestellten Fahrer eines Wohnmobiles, überprüften.

Gegen 13.50 Uhr sollte ein Wohnmobil in Rhüden wegen überhöhter Geschwindigkeit angehalten werden. Der Fahrer ignorierte jedoch die deutlichen Anhaltezeichen, sodass der Anhalteposten mehrere Schritte zur Seite machen musste, um nicht überfahren zu werden. Nach wenigen hundert Metern konnte das Wohnmobil durch Unterstützungskräfte angehalten werden.

Wohnmobil-Fahrer will in Rhüden die Tür nicht öffnen

Der Fahrer verbarrikadierte sich jedoch in dem Wohnmobil und öffnete trotz mehrfacher Aufforderung nicht die Tür. Stattdessen filmte er die Einsatzkräfte mit seinem Smartphone. Als der herbeigerufene Schlüsseldienst sich gerade an die Arbeit machen wollte, öffnete der Mann letztlich doch die Tür. Er verweigerte zunächst die Angabe seiner Personalien und gab später falsche Daten zu seiner Person an.

Die Beamten stellten fest:

  • Wohnmobil war unterschlagen
  • Fahrzeug unversichert
  • gestohlene Kennzeichen genutzt
  • Fahrer hat keinen Führerschein
  • Fahren unter Drogeneinfluss
  • Gegenstände, die unter das Waffengesetz fallen im Fahrzeug.

Aufgrund der Ermittlungen handelt es sich bei dem Fahrer um einen 34-jährigen Mann aus dem süddeutschen Raum, der aktuell ohne festen Wohnsitz ist. Der Beschuldigte wurde zur Feststellung seiner Identität mit zur Wache nach Goslar verbracht. Der im Wohnmobil befindliche Hund des Mannes wurde zunächst dem Bauhof der Stadt Seesen übergeben. Das Wohnmobil wurde zur Eigentumssicherung sichergestellt und die verbotenen Gegenstände beschlagnahmt.

Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurde der 34-Jährige nach Blutentnahme und Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt. Ihn erwartet nun ein „umfangreiches Strafanzeigen- und Ordnungswidrigkeitenpaket.“

Die Kontrollmaßnahmen der Polizeiinspektion Goslar werden noch bis Sonntag fortgesetzt.