Mackenrode/Tettenborn. Gute Nachricht von der B243: Die Arbeiten bei Bad Sachsa gehen weiter. Bis der Verkehr Richtung A38 rollt, dauert es aber noch.

Im Südharz schnell an der Branntweinseiche bei Bad Sachsa auf die B243 auffahren - und in kürzester Zeit zur Autobahn 38 bei Nordhausen kommen: dies sollen gleich mehrere Ortsumgehungen in Zukunft ermöglich, doch darauf müssen die Verkehrsteilnehmer deutlich länger warten, als zunächst geplant.

Statt im Jahr 2026 sollen die Ortsumgehungen Holbach und Günzerode erst im Jahr 2029 fertiggestellt sein. Aber immerhin: Nachdem lange Zeit nichts passiert war, kündigt das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr jetzt an, dass die Bauarbeiten weitergehen sollen. Die beiden Trassen sind insgesamt zehn Kilometer lang. Sie schließen die Lücke zwischen der Umgehung von Mackenrode und der Umgehung von Kleinwechsungen.

B 243 bei Bad Sachsa: So wird der Anschluss zur A38 nach Nordhausen gebaut

Nachdem im Jahr 2023 der Bau von vier Brücken beauftragt worden war, beginne in diesem Frühjahr deren Errichtung, teilt die Pressestelle des Landesamtes der Redaktion der Thüringer Allgemeinen in Nordhausen mit. Zwei der insgesamt zehn benötigten Brücken sind bereits fertiggestellt worden. Die dann noch zu bauenden vier Brücken sollen im Zuge des Streckenbaus errichtet werden.

Noch ist der Weg auf der B243 hin zur Autobahn 38 bei Nordhausen versperrt. Der Bau notwendiger Ortsumfahrungen verzögert sich um einige Jahre, was im Südharz Orte wie Tettenborn oder Mackenrode trifft. 
Noch ist der Weg auf der B243 hin zur Autobahn 38 bei Nordhausen versperrt. Der Bau notwendiger Ortsumfahrungen verzögert sich um einige Jahre, was im Südharz Orte wie Tettenborn oder Mackenrode trifft.  © FMN | Thorsten Berthold

Die entstehende Strecke wird dreispurig gebaut, um im Wechsel das Überholen in beiden Fahrtrichtungen zu ermöglichen. Kreuzende Straßen und Wege sollen mittels Brücken niveaufrei über- oder unterquert werden, um einen reibungslosen Verkehrsfluss zu gewährleisten.

Barbis & Mackenrode: Diese Ortsumgehungen sind bereits fertiggestellt

  • Die B243 besitzt im Südharz eine wichtige Verbindungsfunktion zwischen den Bundesländern Niedersachsen und Thüringen.
  • Die Ortsumgehung Barbis westlich von Bad Lauterberg (Anschluss an die B27) bis südlich der Anschlussstelle der L604 (Bad Sachsa) hat eine Länge von 8,6 Kilometern.
  • Am 30. Oktober 2008 erfolgte der Spatenstich, die Freigabe für den Verkehr am 5. September 2014.
  • Die Streckenlänge der Ortsumgehung Mackenrode an der Grenze von Niedersachsen und Thüringen umfasst 5,4 Kilometer.
  • Am 26. Juli 2016 wurde der Bau der Ortsumgehung Mackenrode mit der Grundsteinlegung für ein Brückenbauwerk in Thüringen begonnen.
  • Am 19. Dezember 2019 wurde der letzte große Teilabschnitt der Ortsumgehung freigegeben.

Noch im März sollen die Bautätigkeiten im Abschnitt Holbach und auch am vorgesehenen Einschnitt am Hamsterberg beginnen. Fehlende Erdmassen im Bereich Holbach wollen die Bauleute dabei durch zu entnehmende Masse vom Hamsterberg ausgleichen. Durch den nach wie vor nassen Boden konnten bisher nur vorbereitende Arbeiten, wie etwa die Fällung einzelner Bäume auf der Baustrecke entlang der geplanten Trasse, durchgeführt werden.

Über die Straße L2062 nach Schiedungen entstand schon 2021 eine neue Brücke für die neue B243.
Über die Straße L2062 nach Schiedungen entstand schon 2021 eine neue Brücke für die neue B243. © Archiv | Kristin Müller

Der Streckenbauabschnitt um Günzerode soll im Jahr 2025 ausgeschrieben und 2026 begonnen werden, heißt es weiter aus der Pressestelle. Hier entstehe an der Kreisstraße 31 bei Pützlingen der einzige Knotenpunkt. Mit dem Abschluss des gesamten Projektes plant man in Erfurt weiterhin im Jahr 2029.

Die Geschichte des Lückenschlusses der B 243 im Südharz:

Es wird aber nicht nur länger dauern, bis die Verbindungsstrecke, die auch für die Städte Bad Lauterberg und Bad Sachsa sowie die Gemeinde Walkenried im Südharz eine wichtige, verkehrstechnische Bedeutung hat, fertiggestellt ist. Das Bundesländer-übergreifende Projekt wird auch deutlich höhere Kosten verursachen. Beim Spatenstich für die Ortsumfahrungen war noch von rund 58 Millionen Euro Gesamtkosten die Rede. Seither sind die Baupreise explodiert. Nun gehen die Planer von 100 Millionen Euro aus – 37 Millionen Euro für die 3,7 Kilometer lange Umfahrung von Holbach, weitere 63 Millionen Euro für die sechs Kilometer lange Umfahrung von Günzerode. Kommt es zu keinen weiteren Kostensteigerungen, wird die neue B243 zwischen der A38 bei Nordhausen und Nüxei in Niedersachsen somit 157 Millionen Euro gekostet haben.

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