Steina. Tag der offenen Tür & Festempfang: So feiert der Förderverein im Südharz seinen besonderen Geburtstag - und die Glasproduktion in der Vergangenheit.

Das Glasmuseum Steina feiert in diesem Jahr Geburtstag: Bereits seit 30 Jahren präsentieren die Mitglieder des Fördervereins in der Einrichtung allen interessierten Besuchern allerhand Exponate aus dem multifunktionalen Feststoff. Dazu erklärt der Vorsitzende des Vereins, Jörge Schiers: „Vieles in unserem Leben ist heute ohne Glas nicht denkbar. Nicht nur deshalb dreht sich in diesem Museum (fast) alles darum: Glas, ein Stoff heraus aus dem ,Nichts’ – mystisch, faszinierend, unverzichtbar, umwerfend interessant, mit einer langen Geschichte“. Das Bestehen des Museums und der sogenannten „Gläsernen Spur“ soll nunmehr am Wochenende 6. und 7. Oktober gefeiert werden.

Erst gibt es ein Fest, dann einen Tag der offenen Tür beim Glasmusueum in Steina

Zunächst ist am Freitag, 6. Oktober, ein Empfang für geladene Gäste vorgesehen. Dem ausrichtenden Förderverein Glasmuseum Steina ist es dabei ein Anliegen, besonderen Unterstützern und Freunden des Glasmuseums für die über drei Jahrzehnte währende Verbundenheit zu danken und zugleich einen Blick auf Bestand und Zukunft dieser Einrichtung zu werfen.

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Am Samstag, 7. Oktober, steht dann von 11 bis 17 Uhr ein Tag der offenen Tür an. Dazu wird vor den Toren des Glasmuseums ein kleiner Festplatz eingerichtet. Dazu gehören ein Grill, Getränke, Kaffee und Kuchen, neben einem Programm an Unterhaltung: „Unser Horst am Schifferklavier“, „Die Südharzer Alphornbläser“, Line Dance der „Waldglöckchen“ sowie Führungen im Museum und weiteres.

Wiedervereinigung legt den Grundstein für die Gründung des Museums im Südharz

Den Anstoß zur Gründung des Glasmuseums gab im Jahr 1990 im Rahmen der Wiedervereinigung die Rückführung des „Stollberger Heimatmuseum“ in seine Ursprungsstadt. Dieses Museum war von Stollberger Heimatfreunden in der Nachkriegszeit eingerichtet worden und konnte zu einer Neugründung an Ort und Stelle (Stollberg) genutzt werden. Das Thema Glas fand sich herausgehoben in der 700-jährigen Geschichte des Ortes Steina. Im 16. und 17. Jahrhundert war die Produktion von Waldglas im Südharz mitbestimmend für eine gute Wirtschaftslage dieser Region. Steina selbst entwickelte sich in dieser Zeit von einem Walddorf zu einem Glasmacherort.

Zur Umsetzung des Plans Glasmuseum (1993) wurde der gleichnamige Förderverein gegründet. Bis heute zeichnet dieser für Aufbau, Unterhaltung, Betrieb und Entwicklung des als städtische Einrichtung geführten Museums.

Das Glasmuseum in Steina.
Das Glasmuseum in Steina. © Glasmuseum Steina | Privat

„Die mit der Museumsgründung verbundene Spurensuche gestaltete sich zu einem vielseitigen und fortlaufend spannenden Unternehmen, breit gestreut, manchmal anstrengend, immer interessant. Unzählige mit der Museumsidee verbundene Menschen haben dabei ihren Beitrag geleistet, das Projekt Glasmuseum entstehen zu lassen. Der Werkstoff Glas ist nicht nur im Rückblick bis zur Steinzeit facettenreich, in der Gegenwart haben sich seine Verwendungsmöglichkeiten rasant aufgefächert und sorgen sicher auch in Zukunft für weitere Überraschungen. Das Glasmuseum Steina kann dabei nur einen kleinen Ausschnitt dieser unendlich erscheinenden gläsernen Spur aufzeigen. Das allerdings mit Stil und in einprägsamer Form. Motto: Auf kleinem Raum ein großes Thema gut präsentiert. Das alles ist kostenfrei zu haben und (was nicht überall gegeben ist) barrierefrei erreichbar“, fasst Jörge Schiers zusammen.

Das alles ist im Glasmuseum in Steina unter anderem zu sehen:

  • Fragmente einer flachen Bauchflasche
  • Ein braunes Tisch-Kännchen
  • Ein besonderer Trinkbecher (Krautstrunk)
  • Ein Glättestein aus Glas, zur Beseitigung von „Wirteln“ (knotige Webfehler) aus einem gefertigten Tuch

„Vielleicht lässt sich noch einiges auf Dachboden, Speicher oder im Keller finden? Über Derartiges lässt sich manch gute Geschichte erzählen“; ruft der Vereinsvorsitzende dazu auf, sich einmal daheim genauer umzuschauen. Wer vielleicht etwas gefunden hat, kann sich gern beim Team vom Glasmuseum Steina melden - allen voran beim Jubiläumswochenende am 6. und 7. Oktober. dx

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