Steina. Vor drei Jahrzehnten hat der Förderverein „Die Gläserne Spur“ aufgenommen – durch Zufall.

Das Glasmuseum Steina feiert in diesem Jahr Geburtstag: Bereits seit 30 Jahren präsentieren die Mitglieder des Fördervereins Glasmuseum Steina in der Einrichtung allen interessierten Besuchern allerhand Exponate aus dem multifunktionalen Feststoff. Dazu erklärt der Vorsitzende des Vereins, Jörge Schiers: „Vieles in unserem Leben ist heute ohne Glas nicht denkbar. Nicht nur deshalb dreht sich in diesem Museum (fast) alles darum: Glas, ein Stoff heraus aus dem ,Nichts’ – mystisch, faszinierend, unverzichtbar, umwerfend interessant, mit einer langen Geschichte“.

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Schiers erklärt: „Wir haben viele Jahre an diesem Thema gearbeitet, Etliches dabei zusammengetragen, zeitlich geordnet, komprimiert und ausschnittsweise dargestellt. Wir sind sicher, die Arbeit hat sich gelohnt.“ Mit „wir“ meint Schiers dabei den Förderverein Glasmuseum Steina – den Verein, der im Südharz vor genau drei Jahrzehnten „Die Gläserne Spur“ aufnahm.

Hinweise auf „Dorf der Glasmacher“

„Diese Geschichte ist rasch erzählt, die des Glases erscheint dagegen eher endlos.“ Im Jahr 1989 feierte Steina sein 700-jähriges Bestehen. Beim Zusammenstellen einer kleinen Dorfchronik tauchten dabei Hinweise auf, die den Ort Ende des 16. und im 17. Jahrhundert als Dorf der Glasmacher beschreiben. Sachsa war zu jener Zeit im Südharz Zentrum dieser Zunft, mit großem Einfluss auf das Stadtgeschehen. Chroniken von damals weisen Glasmacher als Ratsherren, Stadtkämmerer sowie Bürgermeister aus. Auch wenn Flur- , Wege- und Straßenbezeichnungen das Wirken der Glasmacher in der Region bis heute bezeugen (etwa Glashüttenweg, Glasestieg oder Glaseberg), war ein Faktenwissen über diesen Zeitabschnitt vor Ort nicht mehr präsent. „Dieses Handwerk wurde hier schlichtweg vergessen. Doch das sollte sich bald ändern“, führt Schiers aus.

Den Anschub brachte die Grenzöffnung 1989. Bis dahin tagte regelmäßig ein großer Kreis in den Westen verschlagener Stollberger Heimatfreunde in Steina – mit jetzt neuer Orientierung. „Verständlich, dass dabei ihr kleines Heimatmuseum aus Steina an seinen ursprünglichen Platz in Stollberg zurückfand. Für Steina entstand daraus eine Lücke, die es zu schließen galt.“ Auf das Heimatmuseum folgte ein Glasmuseum. „Mit dieser Entscheidung fand erstmals auch der Harz als Standort der Glasproduktion während der Epoche der Waldglaszeit seine angemessene Erwähnung und Dokumentation“, so Schiers weiter.

„Gläserne Spur“ wird auch weiterhin verfolgt

Die Gläserne Spur werden wir weiterhin verfolgen, jedoch sollen die 30 Jahre auch gefeiert werden“, schließt der Vorsitzende des Fördervereins ab.

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