Walkenried. Seit fünf Jahrzehnten fördern die Mitglieder des Förderkreis Kloster Walkenried die Kulturlandschaft des Südharz.

Auch wenn man die Textzeilen „Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt“ in einem gänzlich anderen Kontext kennt: Sie könnten sich auch auf die Klosteranlage Walkenried beziehen. Als im Winter 1972/73 der hohe Chor des ehemaligen Zisterzienserklosters abgerissen und wieder aufgerichtet wurde, begann damit eine Wiederbelebung und Erfolgsgeschichte des historischen Gebäudeareals. Sie gipfelte 2010 mit der Aufnahme als ältester Teil des Unesco Weltkulturerbes Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft.

Dass das ehemalige Kloster heute für die Nachwelt so gut dasteht und zukünftigen Generationen erhalten blieb, ist hauptsächlich das Verdienst vom Förderkreis Kloster Walkenried e.V. In diesem Jahr konnte nun das 50. Jubiläum des Kreises gefeiert werden. Der Festakt wurde im Kapitelsaal des Klosters in Walkenried unter großer Beteiligung zahlreicher Gäste aus der Bevölkerung und verschiedener Institutionen begangen.

Start mit 22 Mitgliedern

In seiner Begrüßung zollte Wolfgang Asche, Vorsitzender des Förderkreises Kloster Walkenried, den Altvorderen des Vereins für ihre geleistete Arbeit und ihren Weitblick Respekt. Asche ging in seinen Ausführungen auf die Vereinsgeschichte ein: „Klöster sind Orte der Geschichte und Tradition. Einst startete der Förderkreis am 20. Januar 1973 bei seiner Gründungsveranstaltung mit 22 Mitgliedern.

Im Anschluss an den Festakt lud der Förderkreis Kloster Walkenried seine Gäste noch zu einem Umtrunk ein
Im Anschluss an den Festakt lud der Förderkreis Kloster Walkenried seine Gäste noch zu einem Umtrunk ein © HK | Ralf Gießler

Der erste Vorsitzende war der damalige Oberkreisdirektor Friedrich-Karl Böttcher vom Landkreis Osterode am Harz. Dieser Umstand kann als Glücksfall bezeichnet werden.“ Veranstaltungen, wie die Kreuzgangkonzerte, wurden unter seiner Leitung ins Leben gerufen und hätten bis heute eine Strahlkraft entwickelt, die weit über die Region hinaus wirkt.

Viel Engagement bewiesen

Aktuell ist die Anzahl der Mitglieder auf 130 gestiegen. „50 Jahre Förderkreis heißt auch 50 Jahre ehrenamtliches Engagement für das Kloster. Unser Kloster ist ein Alleinstellungsmerkmal unserer Region. Dafür lohnt es sich, als Ehrenamtlicher Verantwortung zu tragen“, sagte Asche weiter.

Es folgten mehrere Grußworte, die alle eines besonders zum Ausdruck brachten: Wertschätzung gegenüber der geleisteten Arbeit des Förderkreises in der Vergangenheit und Gegenwart.

Landrat lobt die Arbeit

Der Göttinger Landrat Marcel Riethig brachte es auf den Punkt: „Die Klosteranlage in Walkenried ist ein wunderbarer Ort, zu dessen Erhaltung Sie als Verein maßgeblich beigetragen haben. Durch Ihre Arbeit haben Sie den Abriss und Verfall der Anlage verhindert!“ Probst Jens Höfel unterstrich als Vertreter der Kirche: „Dieser Ort ist wichtig für unsere Landeskirche. Die Kirchengemeinde weiß die Unterstützung durch den Förderkreis zu schätzen.“

Für die musikalische Umrahmung sorgte das Trio
Für die musikalische Umrahmung sorgte das Trio "Magos".  © HK | Ralf Gießler

Gerhard Lenz, M.A. Stiftungsdirektor Stiftung Unesco-Welterbe im Harz, bemerkte: „Wenn der Verein nicht tätig geworden wäre, dann wäre Walkenried kein Ort eines Weltkulturerbes geworden.“

Bedeutung des Klosters erklärt

Den Festvortrag des Abends mit dem Thema „Die Bedeutung des Klosters Walkenried“ hielt Professor Dr. Axel Saipa: „Alles, was sich um das Kloster Walkenried rankt, hatte mich schon immer interessiert.“ Saipa ging während seines Referates auch auf die abwechslungsreiche Historie des Ortes ein. Er bemerkte, dass einst sogar Heinrich der Löwe nach einem Reitunfall als Patient im Kloster verweilte, um sich dort zu erholen und pflegen zu lassen. Die Anwesenden waren sich einig: Niedersachsen kann stolz auf Walkenried sein.

Kultur unterstützt

Fazit des Abends: Für die Kultur im Südharz hat der Verein unschätzbare Arbeit geleistet und sich sehr verdient gemacht. Für die musikalische Umrahmung des Festaktes sorgte das Trio „Magos“, dessen Darbietungen mit viel Applaus honoriert wurden.

Im Anschluss an den Festakt lud der Förderkreis Kloster Walkenried seine Gäste zu einem Umtrunk mit leckeren Speisen in gemütlicher Runde ein.