Zorge/Walkenried. Die Zorger Bürger sind sauer, der Straßenmeisterei die Hände gebunden. Wann die Reparatur des Fußgängerüberwegs startet ist fraglich

Es ist das Aufregerthema nach wie vor in Zorge: der stillgelegte Fußgängerüberweg an der ehemaligen Grundschule. Ein Tempolimit, bessere Ausschilderung oder gar Verlegung des Standortes – auf der Sitzung des Gemeinderates Walkenried forderten aufgebrachte Einwohner verschiedene Maßnahmen, um Fußgänger, insbesondere Kinder zu schützen. Und es wurde auch wieder die Kritik aus den vergangenen Wochen und Monaten untermauert, dass die Verwaltung nicht genug unternehme, um das Problem zu beseitigen. Doch dem ist nicht so, wie Gemeindebürgermeister Lars Deiters mit Nachdruck erklärte. Aktuell steht der Verwaltungschef mit der Straßenverkehrsbehörde des Landkreises Göttingen in Kontakt, um zu prüfen, ob eben ein Tempolimit von 30 km/h eingerichtet werden kann.

Kein Tempo 30 entlang einer Ortsdurchfahrt

Dass diesem Wunsch entsprochen wird, scheint aber fraglich. In der Vergangenheit hatte es seitens der Vertreter der Kommunalpolitik in Wieda auch Anfragen gegeben, ob entlang der Ortsdurchfahrt ein Tempolimit von 30 km/h für alle Fahrzeuge eingerichtet werden kann, was – so hieß es damals – auf einer Landesstraße und Ortsdurchfahrt rechtlich nicht möglich ist. Reduziert ist die Geschwindigkeit auf 30 km/h dort allerdings seit geraumer Zeit für Lkw aufgrund von massiven Straßenschäden.

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Ausgangs- sowie Dreh- und Angelpunkt des Problems in Zorge ist ein Hausanschlusskasten für die Elektrik der Lampen am „Zebrastreifen“ in Zorge. Mitte Januar dieses Jahres hatte ein Autofahrer diesen bei einem Unfall gerammt und war unerkannt geflüchtet. Seither ist der Zebrastreifen stillgelegt, Schilder und Leuchtanlagen mit blauen Müllsäcken zugehangen, die Striche auf dem Asphalt mit Klebestreifen durchgestrichen.

Landebehörde für Straßenbau und Verkehr ist zuständig

Einwohnerinnen und Einwohner hatten seitdem immer wieder ein beherztes Eingreifen der Gemeindeverwaltung gefordert, wobei diese nicht zuständig ist. Dies liegt allein im Bereich der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Goslar bzw. der Straßenmeisterei in Braunlage als sogenanntem Straßenbaulastträger.

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Aufgrund der Schäden durch die Fahrerflucht müsse die komplette Hausanschlusssäule getauscht werden, hieß es in einer Stellungnahme im Januar. Und seither warten alle auf das Ersatzteil. Bei der Straßenmeisterei in Braunlage ist man sich dem Ärger der Einwohnerschaft sehr wohl bewusst, doch Leiter Marcus Stolze erklärt gegenüber unserer Redaktion auch, dass die Handlungsmöglichkeiten limitiert seien.

Mehrere Faktoren verhindern die Reparatur

Man stehe in engem Kontakt zur ausführenden Firma und deren Nachunternehmer. Bedingt durch mehrere Faktoren ziehe sich die beauftragte Reparatur allerdings in die Länge.

„Zum Ersten sind diese Schaltschränke zurzeit leider nicht kurzfristig lieferbar. Sie sind schon beim Großhandel bestellt.“ Zudem verweist er darauf, dass aktuell Baustoffe und Bauteile nicht kurzfristig zu beschaffen seien. Als Beispiel nennt er derzeit einfache Kanalklinker (hartgebrannte Mauerziegel), die nur mit einer Lieferfrist von sechs Monaten geordert werden könnten. Hinzu kämen die derzeit ausgelasteten Kapazitäten der Tiefbaufirmen und des Elektrohandwerks.

Abhängig von den Lieferanten der Baustoffe

„Da hilft leider auch nicht das wöchentliche Anrufen der Firmen und Behörden, wie es ein Anwohner auf der Sitzung des Ortsrates Zorge gefordert hatte. Wir sind dort auch von den Lieferanten der Baustoffe abhängig“, betont er ausdrücklich und bittet um Verständnis.

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Positives konnte Gemeindebürgermeister Lars Deiters hingegen vom Wiederaufbau des Fußgängerüberwegs an der Ecke Bahnhofstraße/Turmstraße in Walkenried berichten. Noch in diesem Monat sollen die Arbeiten beginnen.

Gemeinde Walkenried streckt Gelder für den Neubau vor

Das Besondere dabei ist, dass die Kommune die Finanzierung vorstreckt, da die Landesbehörde in Goslar in diesem Jahr keine finanziellen Mittel mehr für das Projekt hatte. Vor allem Eltern hatten die Wiedereinrichtung gefordert, da sich in der Nähe die Grundschule befindet. Eine Verkehrsschau hatte die Notwendigkeit auch in Zahlen bestätigt.