Lüneburg. Ein vom Landgericht Lüneburg verurteilter Schwimmtrainer, der unter anderem in Bad Lauterberg im Harz aktiv war, will die Strafe nicht akzeptieren.

Ein wegen mehrfachen sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilter ehemaliger Schwimmtrainer, der auch in Bad Lauterberg aktiv war, hat Revision gegen das gegen ihn verhängte Urteil eingelegt. Das Landgericht Lüneburg hatte den 74-Jährigen Ende April zu einer Haftstrafe von neun Jahren verurteilt.

In die Gesamtstrafe war auch eine frühere Verurteilung des Amtsgerichts Celle wegen Kindesmissbrauchs einbezogen worden.

Das Urteil ist damit nicht rechtskräftig, bestätigte eine Justizsprecherin am Montag in Lüneburg.

Die Anklage hatte dem früheren Trainer und Betreuer von Ferienfreizeiten vorgeworfen, in 84 Fällen Kinder im Alter zwischen 8 und 13 Jahren missbraucht zu haben.

Wann und wo haben sich die Taten des ehemaligen Schwimmtrainers ereignet?

Zu diesen Taten soll es von Juli 1996 bis 2001 sowie 2015 und 2016 in Meschede, Porta Westfalica und Horn-Bad Meinberg in Nordrhein-Westfalen sowie in Bad Lauterberg, Wathlingen, Lachendorf und Bad Iburg in Niedersachsen gekommen sein.

Eine Rolle im Prozess gegen den Ex-Schwimmtrainer hatte auch ein Gutachten eines Sachverständigen gespielt. Dieses ergab nach Angaben des Gerichts, dass der 74-Jährige pädophil ist – allerdings nicht in einem Ausmaß, dass es Auswirkungen auf die Schuldfähigkeit des Angeklagten habe.

Zu Beginn des Verfahrens hatte der Mann eine Erklärung abgegeben, nach der er nicht aus sexueller Motivation gehandelt habe. Es sei unverfänglich gewesen und er habe keinen Widerstand erfahren. Diese Version sehe die Strafkammer als widerlegt an, sagte die Gerichtssprecherin kurz nach der Urteilsverkündung. Im Verfahren sei umfassendes Videomaterial von den Taten gesichtet worden, sagte sie.

In den Plädoyers hatte die Staatsanwaltschaft der Gerichtssprecherin zufolge zehn Jahre Haft gefordert. Die Verteidigung habe keinen konkreten Antrag gestellt.

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