Badenhausen. An drei Tagen pflanzen Schülerinnen und Schüler der OBS Badenhausen 780 Bäume im Osteroder Stadtwald

Kälte, Schnee, Frost und Dauerregen. All diesen wetterbedingten Schwierigkeiten trotzten Schülerinnen und Schüler der Oberschule Badenhausen, um gemeinsam mit der Leiterin der Osteroder Stadtforst, Rebecca Rathmann und ihrem Kollegen Matthias Barke bei der Wiederaufforstung des Osteroder Stadtwaldes zu helfen.

Wie die OBS Badenhausen berichtet, machten sich Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge fünf bis zehn an drei unterschiedlichen Tagen im März mit dem Zug von Gittelde auf nach Osterode. Von der Haltestelle Leege folgte an den Tagen zunächst aber ein zwei Kilometer langer Fußmarsch bergauf zu der Stelle, die wieder aufgeforstet werden sollte. So mancher Teilnehmer kam hier schon ordentlich ins Schwitzen. „Sport und Umwelt, da brauche ich heute Mittag kein Fitnessstudio mehr“, merkte ein Schüler an.

Klimakrise und Borkenkäfer

Bedingt durch seine Bergbauvergangenheit bestanden die überwiegenden Waldflächen des Harzes aus Fichtenwäldern. Fichten lieben ein kühlfeuchtes und ausgeglichenes Klima, so die Schule. Die veränderten klimatischen Bedingungen durch den Klimawandel – längere Trockenphasen, warme Winter und Stürme – würden den Fichten aber seit Jahren zusetzen und sie anfällig für allerlei Krankheiten machen. Die geschwächten Bäume könnten sich gegenüber Schädlingen nicht mehr wehren. Dadurch verbreitet sich in den letzten Jahren rasant der Borkenkäfer. Große Waldflächen sind ihm, für jeden sichtbar, schon zum Opfer gefallen. „Der Wald als unsere ,Lunge und Lebensader’ ist gefährdet. Jeder abgestorbene Baum verschlimmert die Klimakrise ein kleines Stückchen“, erklärt die Schule.

Initiiert durch die Lehrerin Christiane Friedrich nimmt die Oberschule Badenhausen seit letztem Jahr am „Schools for Earth Climate Lab Niedersachsen“ teil. Lediglich 20 Schulen, die sich offiziell bewerben mussten, dürfen niedersachsenweit an diesem Projekt teilnehmen. Ziel dieses Projektes ist es, das Konzept „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ mit Leben und Inhalten zu füllen. Zu den einzelnen Modulen treffen sich die 20 Schulen jeweils mit den betreuenden Lehrkräften und Schülern der einzelnen Schulen.

Während einer Brainstorming-Phase im Rahmen eines Treffens kam der OBS Schüler-Gruppe die Idee mit der Pflanzaktion. Noch während des Treffens in Schöningen wurde Kontakt zum Forstamt Osterode aufgenommen. Rebecca Rathmann, die Leiterin der Stadtforst sei von der Idee direkt begeistert gewesen.

Wetter verhindert Pflanztage

Die Pflanztage wurden zunächst auf Ende November/ Anfang Dezember 2022 gelegt. Dauerregen und Sturm sorgten aber für eine Verschiebung in die letzte Woche vor den Weihnachtsferien 2022. Doch auch hier machte das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Dauerfrost verhinderte die Pflanzaktion erneut. Doch die Schüler und Rebecca Rathmann hielten an der Idee fest und so wurden die drei Pflanztage zur Freude aller Beteiligten im vergangenen März durchgeführt.

Mit viel Elan und Tatendrang pflanzten die Schüler in den drei Tagen verschiedene klimaresistente Jungbäume. Von der Kastanie über die Traubeneiche bis zur großen Küstentanne sei alles dabei gewesen, berichtet die OBS. Insgesamt pflanzten die Schülerinnen und Schüler über die drei Tage verteilt 780 Bäume. „Es ist schön zu sehen, dass die Thematik Klimawandel bei den Schülerinnen und Schülern anklang findet und sie sich ihrer Verantwortung bewusst sind etwas tun zu müssen“, sagte Patrick Schwab, betreuende Lehrkraft und Konrektor.

Am letzten Pflanztag bedankte sich Rebecca Rathmann bei den Schülerinnen und Schülern für die Unterstützung und fügte an: „Das was ihr in den letzten Tagen geleistet habt, trägt mehr zur Bekämpfung der Klimakrise bei als sich irgendwo festzukleben.“

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