Bad Grund. Der Ortsrat hofft, Förderung durch das Leader-Programm zu erhalten. Dazu müssen aber noch einige Fragen geklärt werden.

Der Iberger Albertturm ist ein beliebtes Ausflugs- und Wanderziel, muss aber umfänglich saniert werden (wir berichteten). Auf der jüngsten Sitzung des Ortsrates von Bad Grund hatten der erste Vorsitzende des Harzklub-Zweigvereins, Bodo Probst, und der stellvertretende Vorsitzende, Klaus Heberle, die Möglichkeit, das weitere Vorgehen und einen Antrag vorzustellen.

Bei einer groben Schätzung sei man auf Materialkosten in Höhe von etwa 80.000 Euro gekommen, so Heberle, ohne die ehrenamtliche Arbeit. Bisher seien rund 27.000 Euro an Spenden eingegangen. Die Heizung müsse komplett erneuert und die Fenster ausgetauscht werden. Gute Aussichten bestünden bei einem Antrag auf Leader-Fördergelder in Höhe von 50.000 Euro, den der Harzklub stellen möchte. 80 Prozent der Kosten würden dann aus dem Leader-Programm gezahlt, 20 Prozent die Gemeinde als Kofinanzierung tragen. Die Leader-Förderbedingungen, also die Förderung von Vereinsprojekten nur auf Netto-Beträge sind neu beziehungsweise gelten ab jetzt für die neue Förderperiode.

Da Ratsmitglied Andres Lehmberg (SPD) von dem Antrag des Vereins wusste, trug er diesen im Namen der SPD-Fraktion vor. Lehmberg lobte das Engagement des Albertturm-Teams und hoffe darauf, dass sich die Gemeinde mit seiner Kofinanzierung am Bruttobetrag beteiligen könne.

Was der Harzklub an Unterstützung erfahren würde, zeige, dass der Verein gut aufgestellt sei, so der Bürgermeister der Gemeinde Bad Grund, Harald Dietzmann. Viele Einwohner, aber auch Menschen aus umliegenden Ortschaften sähen den Albertturm als wichtig an und hätten gespendet, weil er wohl die einzige Baude mit einem so hohen Stellenwert sei. Allerdings sei es schwierig, bezüglich der Kofinanzierung eine Entscheidung zu treffen, die gemeindlichen 20 Prozent auf den Brutto-Betrag auszuweiten, so Dietzmann weiter, zum Beispiel wegen der Gleichberechtigung anderer künftiger Leader-Projekte.

Schwierige Situation

„Wir befinden uns in einer schwierigen Situation, wenn wie im Frühjahr wieder eröffnen wollen und nicht wissen, was wir ausgeben können“, so Heberle. Man sei sehr dankbar für die finanziellen und für die Sachspenden.

Zudem sagte der Ortsbürgermeister, Holger Diener, dass im Dezember der Landrat Marcel Riethig sich ein Bild vom Albertturm gemacht, mit dem Harzklub gesprochen und finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt habe. Hier stünde ein Betrag in Höhe von 10.000 Euro im Raum, das sei aber noch nicht gesichert. Diener dankte dem Team des Harzklubs, das sich über die Maßen ehrenamtlich bei der Sanierung und für den Erhalt des Albertturms einsetzen würde.

Der Ortsrat einigte sich darauf, zumindest die erforderliche Kofinanzierung der Gemeinde in den Haushalt aufzunehmen, der künftige Umgang bei der Kofinanzierung mit oder ohne Mehrwertsteuer müsse grundsätzlich diskutiert werden.

Diener dankte in seinem Bericht noch allen Beteiligten, die sich in der jüngsten Vergangenheit am Volkstrauertag sowie beim weihnachtlichen Schmücken in der Bergstadt beteiligt hatten.

In seinem Bericht erwähnte Dietzmann noch, dass man momentan auf die Förderzusage des Programms „Kleine Städte und Gemeinden“ zur Sanierung des ehemaligen Rathauses warte. Sollte der Bescheid des Wirtschaftsministeriums eintreffen, sei man sofort handlungsfähig. Im ehemaligen Rathaus soll eine moderne Sanitäreinrichtung entstehen, wie auch ein barrierefreier Zugang und neue Fenster eingebaut werden.

Zudem habe man sich aufgrund von Hinweisen mehrerer Anlieger bei der Verkehrsschau im November den Bereich der Kreuzung B242/Einmündung Bergstraße angesehen.

Gefährliche Situationen

Dort kreuzt der Horizontalweg, und Fußgänger sollen dort vermehrt in gefährliche Situationen geraten sein. Baulich könne man dort nicht viel ändern, aber vielleicht könne eine erweiterte Hinweisbeschilderung „Achtung Fußgänger“ zu mehr Sicherheit beitragen.

Zu der Auflösung des Kur- und Touristikvereins sagte Dietzmann, dass sich daraus verschiedene Konsequenzen ergeben. So mussten unter anderem der Vertrag zur Nutzung des Hübichensteins und die Kooperation mit der Touristag zu Ende 2023 gekündigt werden.

Der Manager Innenentwicklung, Nikolai Simon-Hallensleben, berichtete, dass sich die Umsetzung des Spielplatzwanderweges verkompliziert habe, zumindest was die Ausschreibungen angehe. Diese müssten sehr im Detail beschrieben werden. Diesbezüglich müsste man ein Ingenieurbüro beauftragen. Hier ginge es zum einen um die technischen Zeichnungen und zum anderem um die Herstellung und Lieferung der Geräte. Dazu kämen womöglich höhere Kosten aufgrund der allgemeinen Kostensteigerungen in Höhe von 15 Prozent. Vielleicht müsse man Abschläge bei einem Spielgerät machen.