Eisdorf. „Unser Kona ist da!“ – Der Verein Mobiles Eisdorf hat ein neues E-Auto, nachdem das alte defekt war. Ein weiterer Elektrowagen ist bereits bestellt.

Der Verein Mobiles Eisdorf hatte seit dem Sommer 2020 ein E-Auto im Einsatz, welches durch das Kooperationsprojekt „Unser Dorf fährt elektrisch“ angeschafft wurde. Der Renault Zoe stand den Eisdorfer Bürgern von da an als Fahrdienstangebot für den Weg zur Tafel, zum Einkaufen, Arzt, Krankenhaus, Restaurant oder zum Bahnhof zur Verfügung.

Vor einigen Wochen hatte das Fahrzeug jedoch einen technischen Defekt, wodurch sowohl die Lenk- als auch die Bremsfunktion ausfielen. Dies geschah während einer Fahrt in einer dörflichen Kurve mit geringer Geschwindigkeit. Ein Unfall konnte durch den technischen Defekt jedoch nicht mehr abgewendet werden und es entstand ein Sachschaden. Dieser wurde dem Autohaus, bei dem das Fahrzeug geleast war, umgehend gemeldet, so der Verein. Es habe jedoch kein Interesse an einem Gutachten für die Ursache des Defekts bestanden, erklärte Annette Altmann vom Verein Mobiles Eisdorf: „Wie schade für andere Nutzer eines Zoe, denn dieser technische Defekt war für die Vorgängervariante wohl nicht unbekannt.“

Hyundai Kona kam ins Rennen

Ein Gutachten seitens Mobiles Eisdorf mit ungewissem Ausgang sei dem Verein wirtschaftlich nicht sinnvoll erschienen. „Vielleicht ein kluges Geschäftsmodell seitens des Herstellers, keine schlafenden Hunde zu wecken, wenn unnötig“, vermutete Altmann. Infolgedessen hielt sich der Verein nicht lange mit bürokratischen Auseinandersetzungen auf, sondern handelte. Kona, ein Modell der Automarke Hyundai kam nach eingehenden Recherchen ins Rennen.

Eisdorfer Bürger und die Fahrdienstler kamen, um sich das neue Auto anzuschauen.
Eisdorfer Bürger und die Fahrdienstler kamen, um sich das neue Auto anzuschauen. © Mobiles Eisdorf

Ende September konnte der Kona bereits in Eisdorf willkommen geheißen werden. „Morgens aus Göttingen abgeholt, mittags bereits mit der bekannten Werbung bestückt, stand unser ‘Dorfmobil’ bereits in seinem neuen Zuhause im Mitteldorf und durfte bewundert werden“, so Altmann. Zu diesem Anlass seien hauptsächlich die Fahrdienstler gekommen, die permanent auf Abruf stünden, um den passiven Mitgliedern des Vereins Mobiles Eisdorf Fahrten mit Begleitung zu ermöglichen. Dieter Sinram als 1. Vorsitzender des Vereins gab vor Ort Auskünfte zu technischen Details des neuen Wagens und seinen Funktionen. In dieser Runde sei auch erwähnt worden, dass die Anzahl der Fahrdienstbeanspruchenden hoch sei. Jedoch sei inzwischen auch das Interesse am E-Auto für die Eigennutzung gestiegen.

Weiteres E-Auto ist bereits bestellt

Sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch betrachtet biete diese Form der Nutzung wenig Alternativen. Selbst bei hoher Nutzungsfrequenz liege die Fahrgebühr bei Weitem unter den Kosten eines privaten Zweitwagens, der in der Regel die meiste Zeit auf dem eigenen Hof stehen bliebe. „Mit der großen Nachfrage und der inzwischen allseits beliebten Buchungs-App können wir noch erfolgreichere Aussichten versprechen“, ergänzte Annette Altmann. Demnach würde das zweite Dorfauto nicht mehr lange auf sich warten lassen. „Ein unschlagbares Angebot von BMW (i3) wurde kurzfristig geprüft und angenommen. Der zweite Wagen ist bestellt.“

Der Verein Mobiles Eisdorf freue sich über viel Zuspruch. Außerdem gab er bekannt, dass auch der nächste Wettbewerb des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) „Gemeinsam erfolgreich. Mobil in ländlichen Räumen“ im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf fährt elektrisch“, gewonnen wurde. „Mit dem E-Auto unterwegs zu sein bedeutet: Entschleunigung, Fahrspaß, gleiten anstatt fahren, Schnelligkeit versus Kilometerreichweite und Benzinpreise adé“, so Altmann abschließend.