Göttingen/Gittelde. Zum Weltkrebstag am 4. Februar berichten zwei Betroffene von ihren Erlebnissen – eine Frau, die den Krebs erlebte, und ein Mann, der spendete.

18 Jahre alt war Jennifer T., als bei ihr schwere aplastische Anämie attestiert wurde, eine deutliche Verminderung der blutbildenden Stammzellen im Knochenmark. Die Göttingerin war zu Besuch bei ihrem Freund in Hameln und wollte eigentlich nur ihre Ferien verlängern. Eine Ärztin nahm ihr Blut ab, die Werte waren katastrophal. Die Medizinerin schickte sie umgehend ins Krankenhaus, erst in Hameln, später dann in die Universitätsmedizin Göttingen. Zwei Therapien schlugen nicht an.

Anfang Mai fiel dann die Entscheidung für eine Stammzell-Transplantation. Die Vorbereitungen dafür inklusive einer hoch dosierten Chemotherapie hätten mehrere Wochen gedauert, erinnert sich Jennifer. Isoliert von der Außenwelt habe sie die Zeit alleine in einem Krankenzimmer im Klinikum verbracht. Das Immunsystem war komplett heruntergefahren, jeder Mensch wäre hoch ansteckend gewesen, „ich wäre gestorben“. „Dass mir die Haare ausgefallen sind, war kein Problem“, sagt Jennifer. „Aber du kommst aus dem Raum nicht heraus. Das ist das Allerschlimmste.“