Walkenried. Vom mittelalterlichen Kloster zur Touristenattraktion und Weltkulturerbe im Südharz. Walkenried will seine bewegte Geschichte feiern.
Ein besonderer Geburtstag für Walkenried, den Südharz bzw. die gesamte Region rückt langsam näher: Im Jahr 2027 kann in Walkenried das 900-jährige Bestehen des Ortes gefeiert werden, wie genau soll ab sofort geplant werden. Im Jahr 1127 war es, als Gräfin Adelheid von Klettenberg das dritte Zisterzienserkloster im heutigen Deutschland mitten im Südharz stiftete.
Festwoche wird zum Jubiläum in Walkenried geplant
Der besondere Geburtstag soll wieder mit einer großen Festwoche zelebriert werden, darauf verständigten sich sowohl der Ortsrat Walkenried, als auch der Tourismusausschuss der Kommune in ihren jüngsten Sitzungen einstimmig. Die Planungshoheit soll wieder Gemeindebürgermeister Lars Deiters obliegen, wobei, wie Michael Reinboth, Ortsbürgermeister des Klosterortes und zugleich Vorsitzender des Tourismusausschusses, betonte, dieser Unterstützung erhalten.
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Einig waren sich alle Beteiligten, dass man im nächsten Schritt das genau Datum der Feier festlegen müsse, „gerade auch mit Blick auf Künstler und andere, die man für Auftritte beim Jubiläum verpflichten will. Die Zeit bis 2027 vergeht schnell und die Planungen laufen lange Zeit im Voraus bei Bands“, führte Lars Deiters aus.
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Grundsätzlich tendieren Ortspolitik und Verwaltung für eine Festwoche im Südharz im Herbst 2027 - aber nicht in Verbindung mit dem Klostermarkt. Im Ortsrat hatte man die Idee, beides zu kombinieren, doch der Tourismusausschuss verwarf diese.
Die Geschichte des Kloster Walkenried (Auszug):
- 1127: Adelheid von Walkenried stiftet das dritte Zisterzienserkloster im heutigen Deutschland. Wichtige Standortkriterien sind in Walkenried erfüllt: die Lage an einem Wasserlauf und weitab von Siedlungen sowie wirtschaftliche Entfaltungsmöglichkeiten.
- 1129: Ein Gründungskonvent mit 12 Mönchen und einem Abt aus Kloster Kamp am Niederrhein erreicht Walkenried.
- 1141: Walkenried, in dem jetzt mindestens 60 Mönche leben, gründet sein zweites Tochterkloster Sittichenbach bei Eisleben.
- 1280: In Walkenried leben 80 Mönche und 180 Laienbrüder.
- 1290: Die fast 100 Meter lange gotische Klosterkirche, eine der größten Kirchen Norddeutschlands, wird nach rund 80-jähriger Bauzeit geweiht. Auch der nördliche Kreuzgangflügel, der Lesegang der Mönche, ist fertiggestellt. Er wird ein Markenzeichen für Walkenried.
- 1330: Die heute noch größtenteils erhaltene gotische Klausur ist nach rund 40 Jahren Bauzeit fertig gestellt.
- 1380: Das Kloster und seine Wirtschaftshöfe werden wiederholt von Raubrittern überfallen.
- 1399: Der Klosterkonzern befindet sich in einer finanziellen Krise. Der Papst überträgt die Zwangsverwaltung über das Kloster zur Schuldentilgung.
- 1414: Einige Wirtschaftshöfe des Klosters werden bei Auseinandersetzungen der untereinander zerstrittenen Grafen von Honstein mehrfach verwüst
- 1506: In Walkenried wählen nur noch 12 Mönche ihren Abt.
- 1525: Während des Bauernaufstandes besetzen 800 Bauern Kloster Walkenried. Der Abriss des Kirchendachs durch die Aufständischen leitet den Verfall der Kirche ein. Die Mönche flüchten mitsamt Urkunden aus Walkenried.
- 1546: Die wenigen verbliebenen Walkenrieder Mönche treten zur Lehre Luthers über. Walkenried hat seinen zisterziensischen Charakter verloren.
- 1626: Während des Dreißigjährigen Krieges plündern „Harzschützen“ das Kloster.
- 1662: Das ehemalige Krankengebäude der Mönche wird abgerissen. Die Klosteranlage befindet sich nach dem Dreißigjährigen Krieg in einem sehr schlechten Zustand.
- 1672: Die gotische Klosterkirche wird für rund 150 Jahre als Steinbruch genutzt.
- 1682: Teile der Klausur werden abgerissen.
- 1817: Der weitere Abriss der Kirchenruine wird verboten.
- 1834: Der Kapitelsaal wird restauriert.
- 1911: Mauerreste der romanischen Klosterkirche werden bei ersten archäologischen Grabungen entdeckt.
- 1936: Die Braunschweig-Stiftung wird gegründet. Als Eigentümerin verwaltet die Stiftung die Klosteranlage Walkenried und verpachtet die Domäne.
- 1977: Der Landkreis Osterode am Harz erhält von der Eigentümerin des Klosters Walkenried die Trägerschaft und beginnt mit Sanierungsarbeiten.
- 2006: Das Zisterziensermuseum Kloster Walkenried wird eröffnet.
- 2010: Die gotische Klosteranlage Walkenried wird als historischer Sachzeuge älteste
- 2016: Durch die Kreisfusion wird der Landkreis Göttingen neuer Träger des Museums.
- 2019: Die Stiftung Welterbe im Harz übernimmt die Trägerschaft des Zisterziensermuseums. Im Herrenhaus der ehemaligen Domäne direkt gegenüber dem Museumseingang wird das Welterbe-Infozentrum Walkenried eingerichtet.
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