Göttingen. Die BG Göttingen tritt bei den Basketball Löwen Braunschweig an. Für die Gäste von der Leine ist es das erste Spiel nach der Länderspielpause.

Nachdem die Länderspielpause für die BG Göttingen durch einen Corona-Fall bei den Niners Chemnitz ungewollt verlängert worden war und die am vergangenen Wochenende geplante Partie abgesagt wurde, steht am Mittwochabend das erste Pflichtspiel seit zweieinhalb Wochen für die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors an. Der Basketball-Bundesligist aus Südniedersachsen reist zum Derby zu den Basketball Löwen Braunschweig.

Auf Derby-Stimmung müssen beide Teams ab 19 Uhr in der Volkswagen Halle verzichten. Wie schon beim Hinspiel, das die Veilchen zu Saisonbeginn knapp 79:76 für sich entschieden, sind aufgrund der Corona-Pandemie weiterhin keine Zuschauer erlaubt. „Braunschweig ist sehr, sehr gut beim Offensiv-Rebound“, sagt BG-Co-Trainer Thomas Crab. „Außerdem spielen sie seit neustem eine Drei-Zwei-Zone, die den Gegnern Probleme bereitet.“

Das junge Team von Löwen-Headcoach Pete Strobl hatte in den vergangenen Wochen gegen einige Widrigkeiten zu kämpfen. Bereits zweimal mussten die Braunschweiger im Januar aufgrund von Corona-Fällen in Quarantäne, weshalb die Ostniedersachsen drei Spiele weniger als die Veilchen absolviert haben. Zudem bat der erfahrenste Löwen-Akteur, Bryon Allen, um Vertragsauflösung. Für ihn haben die Braunschweiger aber bereits einen Ersatz gefunden: den Litauer Arnas Velicka.

Ausfall von Meisner wiegt schwer

Schwer wiegt für das Strobl-Team der Ausfall von Kapitän Lukas Meisner, der zudem zweitbester Scorer war. Der 25-Jährige zog sich im Training bei der deutschen Nationalmannschaft eine Schulter-Verletzung zu, so dass die Saison für ihn beendet ist. „Es ist ja nicht so, dass Luki nur durch seine Punkte und Rebounds fehlen würde, es fehlt ja auch sein Leadership und alles, was er dem Team noch gegeben hat“, beschreibt Strobl die Situation.

Im Hinspiel war Allen mit 22 Punkten Braunschweiger Topscorer, gefolgt von Nationalspieler Karim Jallow (19 Zähler) und Kostja Mushidi (11). Bis kurz vor Schluss deutete vieles auf einen Braunschweiger Sieg hin, ehe die Veilchen die Partie noch umbogen. „Es war sehr ärgerlich und tat weh, wie wir das Hinspiel verloren haben. Deshalb wollen wir in dieses Spiel mit allem reingehen, was wir haben und es dieses Mal für uns entscheiden“, lautet die klare Ansage des Löwen-Headcoachs. Neben Allen wird auch Mushidi am heutigen Mittwoch nicht dabei sein. Der talentierte Guard befindet sich nach Angaben der Löwen seit Anfang Dezember aufgrund einer ernstzunehmenden Krankheit in medizinischer Behandlung.

Jallow führt die Löwen an

Die meisten Löwen-Punkte erzielt im Schnitt pro Spiel Jallow (16,9) – ebenfalls auf eine zweistellige Punkteausbeute kommen der deutsche Forward Gavin Schilling (11,1) und US-Guard James Robinson (10,1). Schilling holt zudem die meisten Rebounds im Team (7,8), gefolgt von Jallow (5,4). Die meisten Assists gibt Robinson (5,4), der Unterstützung von Velicka bekommt (5,0). „Braunschweigs Schlüsselspieler sind Robinson mit seinen Punkten und Pässen, Schilling als Allrounder, aber insbesondere mit seinen Rebounds, und Jallow, der momentan sehr viel punktet, sehr aggressiv zum Korb zieht und auch sehr aggressiv zum Offensiv-Rebound geht“, so Crab. Überhaupt zählen die Löwen zu den besten Mannschaften der BBL beim Rebound, besonders am offensiven Brett. Beachtliche 12,1 Bälle sichern sich die Braunschweiger nach eigenen Fehlwürfen im Schnitt.

Ein Wiedersehen gibt es mit Center Benedikt Turudić, der bei den Veilchen den verletzten Dennis Kramer zu Saisonbeginn vertrat und nach einem kurzen Gastspiel in Weißenfels nun zu den Braunschweigern wechselte. Bei seinem ersten Einsatz gegen die EWE Baskets Oldenburg (89:101) kam der Center fast 17 Minuten zum Einsatz, in denen er zwei Punkte erzielte, zwei Rebounds holte und zwei Assists gab.

Die Löwen gehen durch ihre aggressive Spielweise oft an die Freiwurflinie – im Schnitt nehmen sie rund 24 Freiwürfe pro Spiel und belegen damit ligaweit den dritten Platz hinter Ulm und Crailsheim. Allerdings weisen sie die schlechteste Freiwurfquote aller BBL-Teams auf (rund 70 Prozent). „Wir müssen versuchen, Robinson, Schilling und Jallow unter Kontrolle zu bekommen“, sagt der belgische Assistenztrainer. „Und als Team müssen wir die Defensiv-Rebounds kontrollieren.“