Herne. Die Flippo Baskets BG 74 Göttingen gewinnen beim Tabellendritten 68:59 (38:26) und haben gute Aussichten im Kampf um das Playoff-Heimrecht.

Die Basketballerinnen der Flippo Baskets BG74 Göttingen haben in der DBBL einen weiteren Auswärtssieg gefeiert. Beim Tabellendritten Herner TC setzten sich die Veilchen Ladies mit 68:59 (38:26) durch und entschieden damit sogar den direkten Vergleich noch für sich. Im Kampf um Platz vier, der Heimrecht in den Playoffs bedeuten würde, haben die Südniedersachsen nun durchaus gute Aussichten.

Den Gastgeberinnen aus dem Ruhrpott merkte man besonders in der ersten Hälfte ihre nur wenige Tage zuvor abgelaufene zweiwöchige Quarantäne an. Mitte des ersten Viertels übernahmen die BG-Damen das Kommando, Riley Lupfer traf von Außen zum 12:6 (6.). Herne leistete sich hingegen einige Ballverluste, blieb aber dank einer starken Arbeit am offensiven Brett in Schlagdistanz. Satte 17 Offensivrebounds standen am Ende für den HTC zu Buche.

Die Göttingerinnen lebten hingegen von der im Vergleich deutlich besseren Trefferquote – die Hälfte der Würfe fand den Weg in den Korb. Bei Herne waren es hingegen nur 30 Prozent. So konnten sich die Veilchen Ladies immer weiter absetzen, zur Pause betrug der Vorsprung bereits zwölf Zähler.

Herne holt auf

Zu Beginn der zweiten Halbzeit schienen die BG-Damen jedoch von ihrem Erfolgskurs abgekommen zu sein und mussten einen 2:9-Lauf hinnehmen. Der HTC war auf 40:35 herangekommen, doch das Lojo-Team bewies Nervenstärke und hielt die Gastgeberinnen auf Distanz. Auch den Ausfall von Ruzica Dzankic, die mit Achillessehnen-Problemen nicht mehr spielen konnte, kompensierten die Göttingerinnen. Mit einem 52:42-Polster ging es in den Schlussabschnitt.

Hier allerdings kippte die Partie zunächst komplett. Fünf Minuten blieben die Flippo Baskets ohne Korberfolg, mit einem 0:12-Lauf drehte der HTC das Spiel und lag plötzlich 52:54 vorne. Aber die Veilchen Ladies bewiesen absolute Nervenstärke. Die starke Ivana Blazevic, die mit 21 Punkten ihre Saison-Bestmarke aufstellte, glich wieder aus, Spielmacherin Jenny Crowder brachte Göttingen anschließend in Führung. „Wir hatten in kritischen Situationen immer wieder die passenden Antworten“, atmete BG-Geschäftsführer Richard Crowder hinterher erstmal durch.

Schritt für Schritt bauten die Südniedersachsen anschließend den Vorsprung wieder aus und holten sich in den Schlusssekunden sogar noch den direkten Vergleich – das Hinspiel hatten die BG-Damen mit 63:71 verloren. Neben Blazevic trafen auch Jenny Crowder mit 13 Punkten und Samantha Roscoe mit 10 Punkten zweistellig. „Wir haben zu hektisch gespielt, uns fehlte die Ruhe“, sah Crowder trotz des Sieges Steigerungspotenzial. HTC-Trainer Marek Piotrowski ärgerte sich hingegen: „Trotz der miesen Wurfquote war heute was drin. Aber wir haben viele schlechte Entscheidungen getroffen und Göttingen mit Ballverlusten aufgebaut.“