Chemnitz. Die BG Göttingen setzt sich in der Basketball-Bundesliga mit 103:99 (92:92, 47:47) nach Verlängerung bei den Niners durch und holt den zweiten Sieg.

Die BG Göttingen hat das nächste enge Spiel für sich entschieden. Bei den Niners Chemnitz musste die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors in die Verlängerung gehen, um sich den 103:99 (92:92, 47:47)-Sieg zu sichern. Zuschauer waren beim ersten Heimspiel des Aufsteigers in der BBL überhaupt aufgrund der Pandemie in der Messe Chemnitz nicht zugelassen. Beste Veilchen-Werfer waren Luke Nelson und Aubrey Dawkins mit je 24 Punkten. Jorge Gutiérrez (elf Punkte, 13 Assists) und Mathis Mönninghoff (zehn Punkte, zehn Rebounds) erzielten je ein Double-Double. Für Chemnitz traf Marcus Thornton am häufigsten (25 Zähler). „Ich bin extrem froh über den Sieg, weil das ein sehr schweres Spiel war. Ich denke, dass viele Teams hier Probleme haben werden“, sagte Moors.

Die Veilchen, bei denen Ron Jackson Jr. als siebter Ausländer aussetzte, gingen schnell in Führung, Mönninghoff und Nelson schlossen zum 9:5 ab (3.). Offensiv lief es bei der Moors-Truppe von Beginn an gut, nun wurde auch die Verteidigung besser. Sieben Punkte in Folge von Dawkins zwangen Niners-Headcoach Rodrigo Pastore zu seiner ersten Auszeit (16:8/5.). Diese zeigte nur kurz Wirkung, denn angeführt von Dawkins baute die BG ihre Führung auf 24:14 aus (9.). Die letzten Punkte des Abschnitts erzielten die Chemnitzer zum 24:16.

Chemnitz kämpft sich heran

Im zweiten Viertel zeigten die Gastgeber, dass sie nicht auf die leichte Schulter zu nehmen sind. Der Aufsteiger, nach langer Corona-Quarantäne am Donnerstag erst gegen Bamberg im Einsatz, kämpfte sich Stück für Stück heran und ging nach einem Dreier von Isiaha Mike 29:30 in Führung (13.). Defensiven Lücken nutzte Chemnitz, um sich ein kleines Polster zu verschaffen (34:41/17.). Doch die BG wurde nicht nervös und kam dieses Mal angeführt von Nelson zurück. Der britische Nationalspieler steuerte neun Zähler zum 11:2-Lauf bei, den Tai Odiase zum 45:43 abschloss (19.). In die Halbzeitpause ging es mit einem ausgeglichen 47:47.

Nach dem Seitenwechsel folgte ein Duell auf Augenhöhe. Vor allem die Dreier-Trefferquote blieb bei den Gastgebern hoch, die Führung wechselte mehrfach. Aus einem 63:66 (26.) machten die Göttinger dann, angeführt von Dawkins, ein 72:68 – mit einem Vier-Punkte-Vorsprung gingen die Veilchen ins Schlussviertel (76:72).

In den letzten Abschnitt startete die Moors-Truppe mit zwei Dreiern von Nelson Weidemann zum 82:72 (32.). Doch eine Pastore-Auszeit wirkte, Chemnitz kämpfte sich zurück und ging in der 37. Minute wieder in Front (83:84). In den nächsten Minuten wechselte die Führung mehrfach. Nachdem Nelson für die BG 15 Sekunden vor Schluss durch zwei Freiwürfe das 92:89 besorgte, glich George King durch einen Dreier zum 92:92 aus und rettete die Niners in die Verlängerung.

Spannende Overtime

In den zusätzlichen fünf Minuten hatten die Göttinger zunächst Probleme. Nach einem Thornton-Dreier lagen die Gäste 94:97 zurück (43.). Aber die Veilchen behielten die Nerven. Gutiérrez brachte die BG durch seinen ersten Dreier 26 Sekunden vor dem Ende 99:98 in Front. Beim folgenden Chemnitzer Angriff blockte Odiase den Wurf, die Niners foulten im Gegenzug Nelson, der seine beiden Freiwürfe zum 101:98 verwandelte. Die BG verhinderte dann einen Chemnitzer Dreier durch ein Foul. Wes Clark verwandelte seinen ersten Freiwurf und verwarf den zweiten absichtlich, doch Mönninghoff sicherte den Rebound und besiegelte durch seine zwei Freiwürfe den Sieg.

„Ich habe großen Respekt vor unserem Gegner, der vor zwei Tagen ein sehr anstrengendes Spiel hatte und heute mit viel Intensität und Herz gespielt hat. Es ist nicht leicht, hier zu gewinnen, denn Chemnitz hat viel individuelles Talent und ist ein gutes Erstliga-Team“, so Moors im Anschluss.