Schöppenstedt. Die Verbandsliga-Handballer treffen am Sonntagnachmittag ab 15 Uhr auf die HG ELM – neun Gästefans begleiten die Mannschaft von Jens Wilfer.

Am Sonntagnachmittag um 15 Uhr sind die Verbandsliga-Handballer der HSG Oha zu Gast in Schöppenstedt bei der HG ELM. Gespielt wird in der Sporthalle im Sportzentrum Schöppenstedt am Elm-Asse-Platz. Zu dem frühen Zeitpunkt der Saison stehen beide Mannschaften noch ohne Verlustpunkte da.

Nachdem die HSG Oha ihre ersten beide Saisonspiele souverän gewann, ging es für die Mannschaft von Jens Wilfer in eine zweiwöchige Spielpause, die der Spielplan so vorgab. Die HG ELM musste sogar eine dreiwöchige Pause überbrücken, ihr Spiel gegen die Reserve von Eintracht Hildesheim fiel aus. Am ersten Spieltag setzte der Gastgeber jedoch gleich eine Duftmarke, der Aufsteiger besiegte den SV Altencelle mit 31:21. Gegen Altencelle mussten die Harzer auch antreten, sie entführten mit einem 21:15-Erfolg zwei Punkte aus Celle. Ob die kürzere Pause ein Vor- oder Nachteil ist, ließ Wilfer offen. „Ich glaube aber, dass nach so wenigen Spielen beide Mannschaften noch nicht im Rhythmus sein können“, ergänzte er.

Eigentlich ein alter Bekannter

Die HG ELM stieg in der vergangenen Saison aus der Landesliga Braunschweig auf, ähnlich wie es die HSG in der Saison 2016/2017 tat. Damals traf die Wilfer-Sieben auch schon auf den morgigen Gast, der aber unter einem anderen Namen auflief. Gegen die HSG Schöningen gewannen die Harzer sowohl das Hin- als auch das Rückspiel. In der anschließenden Saison schlossen sich im Seniorenbereich die Stammvereine des TC Schöningen, MTV Schöningen und des TSV Schöppenstedt zur HG ELM zusammen – im Jugendbereich passierte dies bereits in der Spielzeit 2014/2015. Seitdem ist bei der Handballgemeinschaft ein steter Fortschritt zu erkennen: Einem Fastabstieg und Mittelfeldplatz folgte in der vergangenen Saison der Meistertitel in der Landesliga.

Vor allem in der heimischen Halle überzeugte ELM und blieb ohne Verlustpunkt. Zudem stellten die Gastgeber die stärkste Offensive der Landesliga. „Das Spiel ist enorm schwierig einzuschätzen, komplettes Neuland. Vor allem zu Hause ist ELM stark, die Tagesform wird ein entscheidender Faktor sein“, analysierte Wilfer. Auch die Tageszeit ist ungewohnt für seine Mannschaft, Sonntagnachmittags hat sie in der Verbandsliga noch nie gespielt.

Homogener Gegner

Ein besonderes Augenmerk legt der Coach beim Gegner auf Rückraumspieler Valerica Marian Tirna, insgesamt ist die Mannschaft von Daniel Reckel sehr ausgewogen aufgestellt, was auch die Verteilung der Tore im ersten Spiel zeigt. Zehn Spieler der HG trafen, vier von ihnen warfen mindestens fünf Tore.

Wilfer hat für seine Mannschaft eine ganz klare Marschroute parat: „Wir wollen dem Gegner das eigene Spiel aufzwingen. Das hat in Form des Umschalt- und Positionsspiels gegen Altencelle nicht geklappt. In der Abwehr stehen wir allerdings schon gut, das hat mir gut gefallen.“ Vor allem eine bessere Chancenverwertung und Konzentration verlangt er von seiner Mannschaft. „Es gibt keine Ausreden“, verweist er auf das Haftmittelverbot in der Schöppenstedter Halle und damit aus den Heimspielen gewohnte Verhältnisse.

Was den Kader angeht, kann der Coach mit Ausnahme der Langzeitverletzten aus den Vollen schöpfen. Torben Schweidler kehrt zurück, dafür steht Justin Nankman am Sonntag nicht im HSG-Kader. Auch auf ein wenig Unterstützung können die Harzer bauen, das Hygienekonzept der HG ELM ermöglicht neun Gästezuschauer den Zutritt, was zehn Prozent des Gesamtkontingents entspricht. „Es ist schön, dass die Organisation der Tickets so gut geklappt hat. Das Hygienekonzept macht einen guten Eindruck“, lobte der Trainer.

Neue Richtlinien des HVN

Aufgrund der kontinuierlich steigende Corona-Fallzahlen verständigten sich die Mitglieder des Präsidiums des Handball-Verbandes Niedersachsen (HVN) während ihrer Sitzung auf Maßnahmen zur Gestaltung des Spielbetriebes in den Ober-, Verbands- und Landesligen sowie HVN-Landesklassen. Präsident Stefan Hüdepohl: „Uns war wichtig, allen Beteiligten ein Höchstmaß an Planungssicherheit zukommen zu lassen, soweit das aktuell überhaupt möglich ist.“

Im Wesentlichen orientiert sich das Präsidium mit den Maßnahmen, die mit sofortiger Wirkung gelten, an den von den Gesundheitsämtern ermittelten Inzidenzwerten. In Bereichen, die eine Inzidenz von über 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche melden, lässt der HVN Spielverlegungen zu – wenn einer der beteiligten Vereine das beantragt. „So lange, bis der Wert wieder unterschritten wird“, so Hüdepohl. „Ohne große Formalien und ohne Verlegungskosten.“

Dem Präsidium sei wichtig, möglichst einheitliche Regelungen für den Spielbetrieb auf den Weg zu bringen. „Zum Teil haben unsere Gliederungen bereits mitgeteilt, dass sie sich der Entscheidung des Präsidiums anschließen. Das zu kommunizieren, ist allerdings Sache der Regionen.“ In den letzten Wochen habe er diverse Gespräche geführt – mit Vertretern der Vereine, mit Spieltechnikern, mit Aktiven, aber auch mit Eltern von Nachwuchshandballern: „Wir wissen um unsere Verantwortung für unseren Sport, aber vor allem auch um die für das Gesundheitswesen.“ Die Maßnahmen, so Hüdepohl, würden nun immer wieder neu der Entwicklung der Pandemie angepasst.