Braunlage. Auf dem Gelände am Brockenweg soll neben den kleineren Schanzen eine Skisprung-Anlage entstehen, die Flüge bis auf 120 Meter zulässt.

Der Wintersportverein Braunlage (WSV) will die Planungen um die Erweiterung der Schanzenanlagen am Brockenweg ein wenig abspecken. Das hat Vorsitzender Jens Koch auf Anfrage mitgeteilt. Unter anderem soll die Tribüne nur noch Platz für 8.500 statt wie zunächst geplant für 10.000 Besucher bieten. Das Konzept der Skisprung-Arena soll in den nächsten Tagen vorgestellt werden.

Einstimmig hatte der Rat Anfang des Jahres beschlossen, das Schanzenprojekt des WSV zu unterstützen. Der Verein plant unter anderem den Bau einer Schanze, auf der Sprünge von mehr als 120 Metern möglich wären. Davon erhofft sich der Verein, attraktive Veranstaltungen wie das Continentalcup-Skispringen (Weltcup B) ausrichten und talentierte Nachwuchsspringer halten zu können.

Weiter gesprächsbereit

Um dieses Ziel zu erreichen, hatte der Verein bereits vor zwei Jahren versucht, über eine Crowdfunding-Aktion Geld zu sammeln. Der erste Anlauf ging zwar schief, aber im zweiten Schritt gelang es dem Verein, fast 60.000 Euro zusammenzubekommen. Das Geld soll unter anderem dafür genommen werden, um die Anlage mithilfe eines Architekten entsprechend zu planen.

Damit das alles umgesetzt werden kann, muss aber auch der Grundeigentümer der Flächen mitspielen, auf der die Anlage entstehen soll, und das ist das Forstamt Lauterberg. Weil ein Teil der Grundstücke in Wasserschutz- und Naturschutzgebieten liege sowie über einen hochwertigen alten Buchen-Baumbestand verfüge, könne die Erweiterung laut Forstamtsleiter Stefan Fenner nicht so umgesetzt werden, wie sich der Verein das zunächst vorgestellt habe. Dies habe er auch Bürgermeister Wolfgang Langer mitgeteilt. Er sei aber weiter gesprächsbereit, unterstreicht Fenner.

Sportstätte schaffen

Um das Vorhaben jetzt doch noch umsetzen zu können, soll neben der marginalen Verkleinerung der Tribüne die neue Schanzenanlage unter anderem um fünf Grad gedreht werden, kündigt der engagierte Vorsitzende Koch an. Er sei derzeit eng mit dem Architekten in Kontakt.

Großen Wert legt Koch darauf, dass es bei der Anlage nicht darum gehe, eine „Halli-Galli-Arena“ ins Leben zu rufen. „Wir wollen eine Sportstätte schaffen, die gleichermaßen vielseitig nutzbar ist, auch für touristische Angebote“, erklärt er. Vorrangig soll sie aber für das Skispringen genutzt werden und zwei Wettbewerbe dieser Sportart seien im Jahr etwas größer. „Die meiste Zeit dürfte es aber in diesem Bereich sehr ruhig sein“, sagt der Vorsitzende.

Naturschutz im Blick

Der Verein habe zudem auch den Naturschutz im Blick. Koch betont, dass der WSV auf eine hohe Nachhaltigkeit setze. Aus diesem Grund hoffe der Verein auch auf entsprechende Fördergelder. Gespräche würden in dieser Hinsicht bereits geführt. „Das sieht alles recht vielversprechend aus“, meint er.

Weiter unterstützen will auf Anfrage auch Bürgermeister Wolfgang Langer das Projekt, der auch auf den einstimmigen Ratsbeschluss verweist. Danach soll ein Ingenieurbüro 5.000 Euro erhalten, das die Erweiterung der Anlage am Brockenweg aus städteplanerischer Sicht ausarbeitet.