Braunlage. Hildesheimer besiegt bei der Marco Huck Fight Night den Ukrainer Viktor Polyakov im Kampf um den WBC-Asia Continental Titel im Halbschwergewicht.

Nationaler Spitzensport wurde den Zuschauern am Wochenende bei der vom Berliner Boxstall MH Boxing veranstalteten Marco Huck Fight Night geboten. Die Promotor Kenan Hukic und Karl-Heinz Wolpers waren sich im Anschluss einig: „Einen solches Boxevent hat es in Braunlage noch nie gegeben.“

Dieser Meinung schloss sich auch der Eventveranstalter Michael Ammer an: „Alles war hochprofessionell.“ Dass das so war, ist auch ein Verdienst des Maritim Hoteldirektors Burkhard Otto Küstner, denn hier fand der Kampfabend statt. Mit mehr als 600 Zuschauern war das Interesse groß. Mehr ging nicht, bereits vor dem ersten Gong baumelte das Schild „Ausverkauft“ an der Tür.

Enthusiastisches Publikum

Fortan wurde es laut, das enthusiastische Publikum feuerte die Boxer lautstark an. Sie bekamen allerbesten Boxsport zu sehen. Ohne die übrigen Fights hinten anzustellen, der Hauptkampf zwischen dem Hildesheimer Armenak Hovhannisyan und dem Ukrainer Viktor Polyakov um den WBC-Asia Continental Titel im Halbschwergewicht war das Highlight. Als Ringsprecher Christian Klumpp den Walk In von Hovhannisyan und seinem Kontrahenten ankündigte, war die Spannung greifbar. Nach dem Abspielen der beiden Hymnen ging es zur Sache.

Das Publikum peitschte Hovhannisyan förmlich nach vorne – von der ersten bis zur letzten und zehnten Runde. Der 33-jährige Hildesheimer marschierte von Beginn an und gewann Runde um Runde. Mit seinem unermüdlichen Jab holte er sich die Punkte. Jedoch war der fünf Jahre ältere Polyakov brandgefährlich. Der Deutsche musste hellwach sein, um nicht in einen möglichen Konter des Ukrainers zu laufen. In der sechsten und siebten Runde ließ es Hovhannisyan etwas ruhiger angehen, doch in den letzten drei Runden nahm er wieder Tempo auf.

Am Ende war es ein absoluter Spitzenkampf zweier Klasseboxer, mit einem überzeugenden und ungefährdeten Erfolg des Hildesheimers. So war es auch nicht verwunderlich, dass sowohl Ringrichter Jürgen Langos, WBC-Supervisor Oksana Semenisina und Punktrichter Maurizio Rinaudo dem neuen Titelträger unisono großes Lob aussprachen: „Junge, das hast du sehr gut gemacht und heute die Prüfung für höhere Aufgaben bestanden.“

Lobenswert war aber auch der von Chefcoach Jihad Ali Khan ausgetüftelte Matchplan, den sein Schützling grandios umgesetzt hatte. Die Erfahrung des erst seit kurzer Zeit zum MH Boxing-Team gehörenden Coaches hatte dem Hildesheimer bisher gefehlt, um an die ganz großen Aufgaben heranzugehen. Angesichts dieses überzeugendes Erfolges dachte Promoter Kenan Hukic weiter: „Jetzt soll der Weltmeistertitel für Hovhannisyan her. Das ist nun unsere Herausforderung für einen großen Sieger am heutigen Abend.“

Starke Vorkämpfe

Erwähnenswert sind aber auch die zuvor stattgefundenen Kämpfe. Besonders die ebenso zum Team MH Boxing gehörenden Artur Reis, Tommy Punch, Rusto Kraft und Sevak Miroyan begeisterten die Fans. Der dreimalige Kickboxweltmeister und zum Boxen gewechselte Reis fegte förmlich durch den Ring. Er besiegte seinen starken Gegner Levan Shonia aus Georgien nach Punkten und empfahl sich für höhere Aufgaben.

Dies trifft auch auf Kraft (Nordstemmen) und Punch (Wiesbaden) zu. Kraft ließ nie einen Zweifel aufkommen, wer Herr im Ring ist. Punch, Junioren-Weltmeister sowie WBC Youth Intercontinental Titelträger im Cruisergewicht, siegte nach Punkten. Miroyan entschied das temporeiche Duell gegen Vitali Maksymiv knapp für sich.

Der erste Kampf des Abends endete mit einem K.o. in der ersten Runde. Sieger war der Berliner Jihad Nasif. Der zweite Kampf des Abends im Schwergewicht zwischen Sergey Kalchugin und Petr Frohlich endete mit einem Sieg nach Punkten für Kalchugin.