Hattorf. Die Verbandsliga-Handballer der HSG kämpfen bei der 24:27-Niederlage bis zur letzten Sekunde, die Gäste aus dem Eichsfeld agieren jedoch zu clever.

Am letzten Spieltag der Hinrunde hat es die HSG oha doch noch erwischt. Im Spitzenspiel der Handball-Verbandsliga mussten die Harzer im ausverkauften Hattorfer DGH ihre erste Heimniederlage der Saison einstecken. In einem begeisternden Spiel unterlagen die Schützlinge von Trainer Jens Wilfer dem Tabellenführer TV Jahn Duderstadt nach hartem Kampf mit 24:27 (12:15) und gehen als Dritter in die Weihnachtspause.

Während vor dem Dorfgemeinschaftshaus die Schneeflocken wirbelten, ging es in der Halle von der ersten Minute an hoch her. Den besseren Start erwischten die Gäste, die sich schnell ein wenig absetzen konnten (0:3/5.). Dabei hatte die HSG auch Pech, denn gleich zweimal konnte Jahn-Keeper Alexander Klocke den Ball noch gerade so an das Gestänge lenken. Mit dem ersten Treffer, einem Siebenmeter von Yannik Rauch, waren auch die Hausherren in der Partie angekommen (1:3/7.), zumal in der Verteidigung nun wesentlich besser zugepackt wurde.

Berger läuft schnell heiß

Auch Torwart Niklas Berger lief schnell heiß, parierte mehrfach stark und entschärfte gleich zwei Siebenmeter. Dennoch lief sein Team beständig einem knappen Rückstand hinterher (3:4/13.). Ab der 15. Minute nahm die Partie richtig Fahrt auf, plötzlich fanden beide Teams in der Offensive die richtigen Ansätze und immer wieder Löcher in den dicht gestaffelten Abwehrreihen. Doch auch bei diesem wilden Schlagabtausch konnte die HSG, trotz einiger Chancen, nicht einmal ausgleichen (9:10/21.).

So behauptete Duderstadt den Vorsprung. Immer wieder sperrte der Kreisläufer Deni Skopic mit allen Tricks und Raffinessen den Weg für die Rückraumspieler frei, Til Winkler und Jannik Burgdorf kamen zu freien Würfen. „Da hatten wir Probleme“, musste Wilfer eingestehen, der in der 27. Minute noch Yannik Rauch nach einer roten Karte verlor. „Insgesamt waren wir in der ersten Hälfte etwas zurückhalten und haben auch aus dem Rückraum zu wenig Druck entwickelt“, analysierte der HSG-Coach.

Duderstadt setzt sich ab

Wie schon zu Beginn der ersten Hälfte erwischten die Gäste auch im zweiten Durchgang den besseren Start (13:18/38.). Doch die HSG kämpfte sich in beeindruckender Manier zurück, nach Jan Mißlings 17:18 tobte das DGH und TVJ-Trainer Christian Caillat musste eine Auszeit nehmen (42.).

Nach einem harten Einsteigen gegen Robin Großkopf sah kurz darauf auch Duderstadts Ivan Kljak Rot (46.), weiterhin blieb es jedoch wie verhext. Was immer die HSG auch probierte, der Ausgleich wollte einfach nicht fallen. Zudem hatten die Hausherren in dieser Phase auch kein Glück bei den Schiedsrichterentscheidungen, die sich bei einigen unglücklichen Entscheidungen den Unmut der Zuschauer zuzogen. So wurde HSG-Kreisläufer Christopher Ahlborn gleich zweimal zurückgepfiffen, während Skopic auf der Gegenseite mit Haken und Ösen arbeiten durfte. Dass die Schiris für Duderstadts Hünen Matija Junakovic mehrfach das Spiel unterbrachen, damit dieser sich die Schnürsenkel binden konnte – und zwar immer dann, wenn die HSG mit Tempo in den Angriff ging – wirkte ebenso unglücklich.

HSG kämpft bis zum Schluss

Die Gäste nutzten die Unruhe aus und setzten sich wieder ein wenig ab (20:24/54.), doch noch immer war der Kampfgeist der Harzer nicht gebrochen. Cedrick Wecker und Ivo Waldmann brachten die HSG wieder heran (22:24/55.), der Jahn-Konter folgte jedoch prompt. In der Schlussphase gingen die Gastgeber volles Risiko. Das wurde mal belohnt, wie bei Großkopfs sensationellem Hinter dem Rücken-Kempa (23:25/59.), führte aber auch zu Fehlern. Letztlich konnte Duderstadt so den Vorsprung ins Ziel bringen.

„Das war ein großer Fight von uns, aber die cleverere Mannschaft hat am Ende gewonnen. Ich denke, wir haben sie mehr als nur gekitzelt“, war Wilfer stolz auf seine Jungs. Genauso stolz war Jahn-Coach Caillat, nicht zuletzt, da sein Team nun in der Tabellen einen beruhigenden Vorsprung hat: „Es ist immer eng gewesen, aber wir haben die Nerven behalten. Für die Zuschauer war es ein tolles Spiel.“ Während die Duderstädter ausgelassen vor ihrem Fanblock feierten, wurden auch die HSG-Spieler vom Publikum mit stehenden Ovationen verabschiedet. HSG oha: Berger, Bode - Strüver, Ahlborn, Großkopf (3), Schweidler (1), Wecker (5), D. Güthers (4/1), Mönnich (3), Waldmann (2), Allershausen (2), Rauch (1/1), Mißling (3).