Braunlage. Der Eishockey-Oberligist empfängt zum Ligaauftakt am Freitag die Hannover Scorpions. Am Sonntag reisen die Falken zum aktuellen Meister Tilburg.

Die Vorbereitung ist beendet, nun wird es endlich ernst für die Harzer Falken. Der Start in die neue Saison der Eishockey-Oberliga Nord hat es für die Braunlager in sich. Mit dem Heimspiel am heutigen Freitag um 20 Uhr gegen die Hannover Scorpions und dem Spiel am Sonntag um 15 Uhr in Tilburg geht es gleich gegen zwei Teams, die nichts anderes als die direkte Qualifikation für die Playoffs zum Ziel haben – wenn möglich sogar mit Heimrecht.

Ziele, die für die Falken deutlich zu hoch angesiedelt sind. Dennoch macht Trainer Arno Lörsch klar, dass man jeden Gegner ärgern möchte, vor allem vor heimischer Kulisse. „Keiner soll gerne zu uns fahren. Wir müssen das Team sein, gegen das keiner spielen möchte“, unterstreicht er. Gerade gegen die Topteams wollen die Falken durch eine kompakte Mannschaftsleistung überzeugen und hier und da auch mal einen Punkt mitnehmen. Wie das funktionieren soll? „Wir müssen einfach rennen, rennen, rennen“, erklärt Lörsch mit einem Lächeln.

Harte Vorbereitungsphase

Um die nötige Kondition zu bekommen, haben die Falken ein hartes Vorbereitungsprogramm absolviert. Zusammen mit Co-Trainer Jan Bönning bat Lörsch seine Schützlinge bis zu vier Mal pro Tag zum Training. Ein Pensum, das sich in den Testspielen in Form von schweren Beinen bemerkbar machte. „In der Vorbereitung gab es einige Gewinner, die topfit aus dem Sommer gekommen sind. Allerdings gibt es auch einige Spieler, die in puncto Fitness hinter hinkten. Die haben natürlich auch in den Spielen ihre Probleme gehabt“, fasst Lörsch zusammen. „So war die Vorbereitung insgesamt durchwachsen mit sehr positiven, aber auch einigen negativen Punkten.“

Wo die Braunlager wirklich stehen, dürfte sich gleich im ersten Spiel zeigen. Mit den Hannover Scorpions ist ein Schwergewicht der Liga zu Gast. Der Deutsche Meister von 2010 will über kurz oder lang zurück in die zweite Liga. Entsprechend stark ist der Kader besetzt. Schon in der vergangenen Saison scheiterten die Wedemarker erst im Playoff-Halbfinale an den Tilburg Trappers, jetzt wurde das Team nochmals verstärkt.

Offensive Feuerkraft

Erfahrenster Scorpion ist Björn Bombis, der 178 DEL-Spiele und 277 Spiele in der zweiten Liga vorweisen kann. Satte 103 Scorerpunkte standen am Ende der vergangenen Saison für Bombis zu Buche, ein Punkt mehr als sein weiterhin kongenialer Partner Patrick Schmid. Aber auch Spieler wie Sebastian Lehmann, Dennis Schütt, Sean Fischer oder Christoph Koziol stehen dem kaum nach. Ergänzt wurde der Sturm durch Marius Garten vom DEL2-Team aus Dresden. Neben dem Kanadier Chad Niddery läuft mit Matt Wilkins ein weiteres Ahornblatt auf. Er soll der Königstransfer der Scorpions sein, zuletzt sammelte er in 58 ECHL-Spielen stolze 50 Scorerpunkte.

Welch starkes Team die Falken am Sonntag beim amtierenden Meister in Tilburg erwartet, ist hinlänglich bekannt. Die Niederländer konnten ihren kompletten Kader beisammen halten – mit einer Ausnahme. Sie verzichten, solange sie kein Aufstiegsrecht in die DEL2 haben, auf einen zweiten Kontingentspieler.

Mit den Falken in die Saison werden Valerij Guts und Kevin Richter gehen, beide waren bislang mit einem Tryout-Vertrag ausgestattet waren. Angreifer Richter überzeugte als sehr gut ausgebildeter und hochmotivierter Spieler, während Guts, eigentlich gelernter Stürmer, in den Testspielen in der Verteidigung so gut agierte, dass sich Lörsch und vor allem auch Guts diese Variante als eine Dauerlösung vorstellen können.