Braunlage . Bis zum 26. Oktober hat der WSV Braunlage Zeit, mindestens 375.000 Euro aufzubringen. Mit einem Mausklick ging die Crowdfunding-Aktion online.

Der Countdown läuft. Bis zum 26. Oktober hat der Wintersportverein Braunlage Zeit, mindestens 375.000 Euro aufzubringen. Mit einem Mausklick ging die größte Crowdfunding-Aktion im Skisport „Alle für eine“ am Mittwoch im Kurgastzentrum online. Damit soll die erste Hürde für die Planung einer Schanzen- und Eventarena am Brockenweg genommen werden. Nun gilt es, die angesetzte Summe einzuwerben. Denn beim Crowdfunding gilt: alles oder nichts.

Spektakulärer hatte der WSV mit Vorsitzendem Jens Koch an der Spitze nicht starten können: Vor gut 200 Besuchern, darunter viele Vereinsmitglieder, Vertreter der Ratsfraktionen, Sportler und Sportinteressierte aus der ganzen Region sowie Medienvertreter, sprang die Anzeige auf der Leinwand direkt auf 5.375 Euro und im Laufe des Abends hoch auf 10.325 Euro. Mit 10.000 Euro zeigte sich das Hotel Relexa mit Direktor Wilfried Eulderink-Cattarius als Unterstützer der ersten Stunde. Jens Koch, rhetorisches Multitalent und elegant auf der PR-Klaviatur unterwegs, hatte noch vor Beginn der Veranstaltung an der Brockenwegschanze mit dem NDR die Werbetrommel für das Projekt gerührt.

Eigens produzierter Videofilm

Auf Großleinwand im Kurgastzentrum gab es dann Gänsehaut mit dem vom WSV eigens produzierten Videofilm der die Vergangenheit, Gegenwart und die mögliche Zukunft beleuchtet. Koch präsentierte die sportliche und touristische Seite der Arena. Nachwuchstalente und viele andere ältere Springer will der WSV halten. Ein hauptamtlicher Trainer und Wettbewerbe in Skisprung und nordischer Kombination, Skiinternat, Conti-Cup im Winter und Sommer, Grand-Prix-Skispringen und nordische Kombination in Verbindung mit Skirollerlauf sind für die Anlage geplant, die auf etwa sechs Millionen Euro geschätzt wird und mehrere Schanzengrößen von HS22 bis HS117, Versorgungs-, Tagungs- und Lagerungsräume sowie Platz für etwa 9500 Besucher umfassen soll.

Touristisch ganzjährig genutzt werden könnte sie darüber hinaus mit Kletterwänden, Führungen, Zip-Liner, Ausflugscafé, Konzerten und Sky-Walk. „Wenn etwas passt, dann ist es dieses Projekt“, sagte Braunlages Bürgermeister Stefan Grote. Die Schanze auf dem Wurmberg habe großen Erfolg gehabt. Wenn es gelingen sollte, das auf den Brockenweg mit einer ganzjährig genutzten Anlage zu bringen, wäre das ein Leuchtturm für Braunlage. Dazu werde es eine große Allianz brauchen. „Wir als Stadt werden an der Seite stehen und mit Euch weiter planen“, kündigte er an.

Eine Überraschung erlebte die Versammlung kurz nach dem Mausklick: Umweltaktivist Heinz Severitt aus Goslar begehrte Auskunft über eventuelle Absprachen mit Schierke, dem Wurmbergskigebiet und der Wasserentnahme aus der Bode. Koch begann zu erklären und bat um ein Gespräch im Anschluss, und Severitt verschwand.

Crowfunding

Die eingezahlten Summen für das Projekt „Alle für eine“ gehen auf ein Treuhandkonto. Dort bleiben sie bis zum Ende der Aktion. Sollten die 375.000 Euro nicht erreicht werden, geht das Geld an die Förderer zurück, so Kristina Kamper, Geschäftsführerin und Gründerin des Online-Portals „Kam on!“.

Wird die Summe erzielt oder sogar überzeichnet, gibt es „Givebacks“. Die Förderer können anklicken, was sie als Gegenwert haben wollen. Das reicht vom Funktionsshirt bis zum VIP-Sitzplatz mit Namensschildchen oder zur Bandenwerbung. Manche gibt es nur einmal.

Weitere Informationen zu dem Projekt unter https://kam-on.de/projekt/alle-fuer-eine-braunlage-hebt-ab.