Moskau. Der Kreml berichtet über angebliche Angriffe in der Region Belgorod. Bei den “Saboteuren“ soll es sich um russische Deserteure handeln.

Ukrainische Sabotagetrupps dringen offenbar nach Russland vor. Über einen derartigen Angriff in der russischen Grenzregion Belgorod berichtet der Kreml in Moskau. Das Verteidigungsministerium, der russische Inlandsgeheimdienst FSB und die Grenzbeamten hätten Präsident Wladimir Putin darüber informiert, so Kremlsprecher Dmitri Peskow. Es werde daran gearbeitet, diese „Sabotage-Gruppe von russischem Gebiet zu vertreiben und auszuschalten“.

Ukraine-Krieg – Hintergründe und Erklärungen zum Konflikt

Zuvor hatte bereits der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, mitgeteilt, „eine Sabotage- und Aufklärungsgruppe der ukrainischen Streitkräfte“ sei in die Region eingedrungen. Drei Menschen hätten Schrapnellwunden erlitten. Die Opfer wurden in einem mittelschweren Zustand ins Krankenhaus eingeliefert.

Ukraine-Krieg: Angreifer sollen der "Legion Freiheit Russland" angehört haben

Über Details berichtete unterdessen die russische Zeitung „Kommersant“. Die Angreifer seien Soldaten einer „Legion Freiheit Russlands“ gewesen, die von ukrainischer Seite aus auf russisches Staatsgebiet vorgedrungen seien. Diese Einheit bestehe aus russischen Soldaten, die zuvor desertiert seien und jetzt für die Ukraine kämpften. Der ukrainische Militärgeheimdienst bestätigte unterdessen Kämpfe in der Region. Es habe „eine Operation zur Befreiung des Gebiets Belgorod vom sogenannten Putin-Regime begonnen“, sagte Militärgeheimdienstsprecher Andrij Jussow im ukrainischen Fernsehen. Auch interessant: Kampfjets für die Ukraine - Was Sie über die F16 wissen müssen

Ein Vertreter der ukrainischen „Legion“ erklärte, man wolle „eine entmilitarisierte Zone an der Grenze zur Russischen Föderation schaffen, von wo aus sie (das russische Militär – Red.) die Ukraine nicht beschießen können“. Bereits seit dem gestrigen Morgen gab es in den sozialen Netzwerken Berichte über den Beschuss grenznaher Orte. Gouveneur Gladkow hatte diese Berichte zunächst als „Desinformationskampagne“ und „Panikmache“ zurückgewiesen.

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In letzter Zeit haben sich Anschläge auf Infrastrukturobjekte in den von Russland besetzten Gebieten der Ukraine, aber auch in den grenznahen Regionen Russlands gehäuft. Damit soll wohl der Nachschub der russischen Streitkräfte erschwert werden. Bereits am 2. März drangen Angreifer aus der Ukraine in zwei Dörfer in der Region Brjansk ein. Bei diesem Angriff wurden zwei Männer getötet. Die ukrainischen Behörden bestritten damals jegliche Beteiligung an diesem Vorfall.

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