Rosenheim. In Bayern werden immer wieder durchwandernde Bären gemeldet. Nun hat ein Bär auf dem Land südlich von München mehrere Schafe gerissen.

Ein Bär hat im bayerischen Landkreis Rosenheim zwei Schafe gerissen. Ein drittes Schaf wurde verletzt und musste daraufhin getötet werden. Die toten Tiere sollen am Mittwoch gefunden worden sein, berichtete der Bayrische Rundfunk.

Alles deute auf einen Bären-Angriff hin: Die äußeren Verletzungen der Tiere und die Spuren vor Ort seien die Indizien dafür, so das Landesamt für Umwelt in Augsburg. Allerdings sei der Bär bisher keinem Menschen begegnet – er verhält sich offenbar scheu.

Bären in Bayern: Siedelt das Tier sich im Freistaat an?

In den oberbayerischen Landkreisen Rosenheim und Miesbach hatte der Bär zuvor seine Spuren hinterlassen. Auch wenn es in Bayern immer wieder Hinweise auf einzelne durchwandernde Bären gibt: Mit einer dauerhaften Ansiedlung der Tiere wird nicht gerechnet.

In den letzten Tagen löste ein Fall in Norditalien Aufregung aus: Eine Bärin attackierte einen Jogger – dieser starb. Das Tier ist offenbar die Schwester des „Problembären“ Bruno, der 2006 in Bayern erschossenen worden war.

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Bären-Angriffe: Das wird Nutztierhaltern empfohlen

Im Grenzgebiet zu Österreich wurden die toten Schafe auf einer Weide gefunden. Daher wird Nutztierhaltern in der Region jetzt empfohlen, von nun an ihre Tiere – wenn möglich – nachts in den Stall zu bringen und Herdenschutzmaßnahmen zu ergreifen. Ein Experte besuchte den Ort und nahm genetische Proben, die nun ausgewertet werden. So sollen weitere Erkenntnisse zu dem Tier gewonnen werden.

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber hat die Sicherheit der Menschen als absolut vorrangig bezeichnet. Im Zweifel sei auch der Abschuss des Tieres möglich. „Im Ernstfall kommen alle Maßnahmen in Betracht“, betonte der Freie-Wähler-Politiker am Donnerstag in München. Der Sachverhalt müsse jetzt fachlich genau aufgeklärt und die Lage vor Ort engmaschig beobachtet werden.

(dpa/emi)