Göttingen. Roel Moors, Headcoach der BG Göttingen spricht von „schwierigen Zeiten“. Harald Frey sticht als bester Werfer der Veilchen hervor.

Die BG Göttingen hat im Basketball-Bundesliga-Spiel am Dienstagabend nur phasenweise mit den Gästen aus Hamburg mitgehalten. Am Ende zeigte die Anzeigetafel ein eindeutiges Spielergebnis zugunsten der Veolia Towers Hamburg an: Vor 2.775 Zuschauern in der Göttinger Sparkassen-Arena verloren die Veilchen 71:98 (35:55).

BG-Headcoach Roel Moors findet dementsprechend harte Worte: „Das hatte heute nichts mit Basketball zu tun.“ Während bei den Göttingern nur die Freiwurfquote ihr normales Niveau erreichte, trafen die Gäste ihre offenen Würfe.

In der zweiten Halbzeit kämpften die Südniedersachsen, aber die Towers hatten auf alles eine Antwort, agierten mit viel Selbstvertrauen und gewannen verdient. Bester BG-Werfer war Harald Frey mit 20 Punkten. Für Hamburg traf Ziga Samar am häufigsten (19 Zähler).

Mehrere BG-Göttingen-Spieler fehlen

Die Veilchen, die neben Peter Hemschemeier (Rückenbeschwerden) und Max Besselink (Unterarmverletzung) auch auf Geno Crandall (Sperre) verzichten mussten, taten sich zu Beginn schwer. Nachdem Anthony Polite die Gäste durch einen Dreier 2:6 in Front gebracht hatte, glich Harper Kamp zum 6:6 aus (5.). Doch die Göttinger vergaben dann ihre Würfe, während Hamburg sich treffsicher zeigte. So setzten sich die Hanseaten bis zur achten Minute etwas ab (10:18). Die Hausherren kämpften sich dann in die Partie: Ein Drei-Punkte-Spiel von Javon Bess zum 15:20 gab den Startschuss, den 10:4-Lauf schloss Rob Edwards per Dreier zum 20:22 ab (9.). Zum Viertelende stand ein Vier-Punkte-Rückstand (22:26).

Gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts brachte Mathis Mönninghoff die Göttinger durch einen Dreier auf 25:28 heran (11.). Doch Ryan Taylor kam im Anschluss zweimal frei von der Drei-Punkte-Linie zum Wurf und versenkte beide Versuche zum 25:34 (12.). Nach der anschließenden Moors-Auszeit agierte die BG aggressiver – Frey erzielte zwei Drei-Punkte-Spiele (Korberfolg plus Freiwurf) und legte zwei weitere Zähler nach (33:40/15.). Aber in der Defensive schafften es die Göttinger nicht, die Hamburger am Punkten zu hindern. Nachdem Till Pape sein Team auf 34:40 herangebracht hatte, legten die Towers einen Zwischenspurt ein. Jonas Wohlfahrt-Bottermann schloss den 0:12-Lauf mit fünf Zählern in Folge zum 34:52 ab (19.). Und auch der Hamburger Schlusspunkt vor der Halbzeitpause saß: Taylor traf von außen zum 35:55.

Auch nach dem Seitenwechsel kamen die Veilchen nicht in ihren Rhythmus. Die Gäste bauten ihre Führung Stück für Stück aus und zogen auf 39:64 davon (24.). Aber die BG kämpfte und versuchte eine Aufholjagd zu starten. Vier Punkte von Kamp und ein Drei-Punkte-Spiel von Mark Smith zum 46:64 ließen leichte Hoffnung aufkeimen, die Samar aber durch seinen Dreier zum 46:67 wieder zunichte machte (25.). Die Hausherren agierten nun etwas besser und verkürzten durch einen Frey-Dreier erneut auf 51:69 (28.). Doch die Elbstädter blieben stabil und gingen mit einem komfortablen 21-Punkte-Vorsprung ins Schlussviertel (54:75).

Moors: „Schwierige Zeiten“ für die Veilchen

Erneut versuchten die Veilchen im letzten Viertel noch einmal alles, um heranzukommen. Nach Freys Dreier zum 58:75 nahm Towers-Headcoach Benka Barloschky direkt eine Auszeit, die wirkte (31.). Die Hamburger zogen schnell wieder auf 60:84 davon, was Moors zu seiner nächsten Auszeit bewegte (35.). Aber auch danach wollte den Göttingern nichts mehr so richtig gelingen. Zwar streute Smith nun immer wieder mal einen Dreier ein, aber im Gegenzug trafen auch immer die Gäste (66:90/38.). Die Energie fehlte der BG dieses Mal, um sich noch einmal ins Spiel zurückzukämpfen. Damit landen die Göttinger auf dem fünften Tabellenplatz.

Benka Barloschky, Headcoach der Hamburger, die nun an 13. Stelle stehen, sagt nach dem Spiel: „Für uns ist die wichtigste Zahl 13 gewesen. Dass wir es geschafft haben, Göttingen im zweiten Viertel bei 13 Punkten zu halten, das hat uns den Weg zum Sieg geebnet. Gegen ein Team, dass eine unglaubliche Saison spielt.“ Doch augenblicklich hadern die Göttinger. Moors sucht nach einer Erklärung: „Ich glaube, mental haben wir sehr, sehr schwierige Zeiten. Das sieht man auf dem Feld. Das ist nicht unser Basketball.“

Hinzu kommen eine Geldstrafe und eine Sperre für den Zeitraum von vier Pflichtspielen ab dem 1. April für Eugene Crandall, weil der Göttinger seinem Gegenspieler Jallow (Ratiopharm Ulm) im Spiel gegen Ulm im dritten Spielviertel beim Spielstand von 46:72 einen Schlag gegen den Kopf versetzt hat.

BG Göttingen – Veolia Towers Hamburg 71:98 (35:55)

Die Viertel im Überblick: 22:26, 13:29, 19:20, 17:23

Zuschauer: 2.775

BG Göttingen: Hammonds (7 Punkte, 6 Rebounds), Edwards (3/1 Dreier), Frey (20/2, 6 Assists), Boakye (n.e.), Smith (19/4, 6 Rebounds), Ani (n.e.), Wüllner (n.e), Mönninghoff (3/1), Kamp (10), Pape (6), Bess (3), Giotis.

Veolia Towers Hamburg: Schoormann (2 Punkte), Polite (15/1 Dreier), Philipps (4/1), Meisner (11/2), Samar (19/2, 12 Assists), Hinrichs (7), Taylor (16/4), Wohlfarth-Bottermann (14), Childs (8), Hoffmann (2).

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