Düsseldorf. Bei der 0:2-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf verhindert auch eine folgenschwere Szene eine mögliche Aufholjagd. Scherning war genervt.
Für Florian Krüger lagen Freud und Leid am Sonntagnachmittag dicht beieinander. Der Stürmer von Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig hatte erstmals seit dem 2:1-Sieg gegen Kaiserslautern kurz vor Weihnachten wieder in der Startelf gestanden. Doch gegen Fortuna Düsseldorf verlor sein Team nicht nur mit 0:2 (0:1), sondern der 25-Jährige vergab auch die Riesenchance zur Führung (35.) und verursachte kurz nach der Pause einen Handelfmeter, der den Braunschweigern größtenteils die Hoffnungen auf einen Punktgewinn beim Spitzenteam nahm.
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Der 1,86-Meter-Mann ärgerte sich selbst am meisten. „Vor dem Spiel hat es sich gut angefühlt. Ich habe mich im Training angeboten und das mit der Leistung und dem Tor zuletzt krönen können. Ich hatte es mir verdient, denke ich. Aber das ist natürlich ein maximal unglücklicher Auftritt. Ich habe das 1:0 auf dem Fuß, vergebe diese Großchance und verursache den Elfmeter“, verdeutlichte Krüger.
Solider Start und bitterer Verlauf für Eintrachts Florian Krüger
Er war solide in die Partie gestartet, spielte einige gute Kurzpässe, doch in der Feinabstimmung mit den anderen Offensivkräften hakte es ein wenig. Trotzdem war auch der gebürtige Staßfurter immer wieder beteiligt an den Braunschweiger Angriffsbemühungen in der gefälligen Anfangsphase der Partie vor ausverkauftem Haus.
Doch vom kurzen Hoch war im Verlauf der Partie dann nicht mehr viel übrig. Hinten spielte die Fortuna schnell und direkt, vorne vergab die Eintracht auch in Person von Krüger beste Chancen und tauchte dann ab. Das erste Gegentor fiel, und vor dem zweiten nahm der Angreifer unerlaubt die Hand zur Hilfe. Das erkannte Schiedsrichter Florian Badstübner nur mithilfe des Video-Assistenten, doch eigentlich war die Szene eindeutig.
Umwerfen soll das den Leihspieler des niederländischen Zweitligisten FC Groningen aber nicht. Er wolle versuchen, das einfach abzuhaken und die negativen Ereignisse in Düsseldorf zu lassen. Das wäre wenige Tage vor dem Derby gegen Hannover 96 (Sonntag, 13.30 Uhr) nicht verkehrt. Krüger sieht sich gewappnet. Er ging hart mit sich ins Gericht wegen seines Fehlers. Aber in den verbleibenden Spielen will er wieder an Erfolgen mitarbeiten. Er habe schon oft gegen den Abstieg gespielt. Mit Aue, mit Arminia Bielefeld, auch mit Groningen. „Wir sind vom Kopf her sehr stabil. Wir haben die Qualität und sollten nicht zu sehr auf die Tabelle schauen. Jeder Spieltag bringt eine neue Dynamik rein. Aber wir haben die Qualität“, sagte Krüger.
Eintracht-Trainer Scherning erklärt Krügers Berufung
Für die Spieler und Verantwortlichen sprach, dass sie die Niederlage und auch Krügers Volleyball-Einlage nicht herunterspielten. Daniel Scherning sagte: „Unsere Reise zu unserem Ziel hat einen kleinen Dämpfer erhalten.“ Der Trainer des Tabellensechzehnten hatte sich für Krüger und gegen Johan Gomez entschieden, weil dieser nach seiner Länderspielreise etwas schlapp gewirkt hatte. „Flo hat gut trainiert, zuletzt gute Impulse von der Bank gebracht und auch heute im Ansatz gezeigt, warum die Wahl auf ihn fiel“, erklärte der Coach, der aber auch Kritik äußerte. Ihm gehe das Thema Handspiel auf die Nerven, „weil es eine hohe Priorität hat und ich weiß, dass man im Sechzehner einfach nicht so zum Ball gehen kann“.
Seine Chance von Beginn hat Krüger im Gesamteindruck jedenfalls nicht genutzt. „Willkommen im Profifußball. Flo ist erfahren genug und weiß das. Er hat das dicke Ding, machst du das, setzt du auch wieder ein Statement für dich. Stattdessen entsteht maximal unglücklich dieser Elfmeter“, sagte Scherning, der seine Spieler trotz mental herausfordernder Wochen im Abstiegskampf nicht in Watte packt.
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