Braunschweig. Der Stürmer des Braunschweiger Fußball-Zweitligisten zeigte zuletzt ansteigende Form. Sein Trainer erklärt, was er am 24-Jährigen mag.
Florian Krügers Start bei Eintracht Braunschweig war alles andere als einfach. Als der Stürmer ganz am Ende der Sommer-Transferperiode zum Fußball-Zweitligisten stieß, steckte dieser mit dem damaligen Trainer Jens Härtel schon tief im Abstiegskampf. Auf seiner Idealposition im Angriffszentrum durfte der 24-Jährige unter Härtel nur selten ran. Erst Interimscoach Marc Pfitzner und der neue Trainer Daniel Scherning boten ihn dort auf.
Ein Tor bei der 1:4-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf und zwei Vorlagen in den Spielen gegen Nürnberg (2:2) und den 1. FC Kaiserslautern (2:1) stehen bislang zu Buche. Krüger hat noch nicht jeden von seinem zweifelsohne vorhandenen Talent überzeugen können, zeigte jedoch spätestens eine aufsteigende Form, seit Scherning in der Löwenstadt das Zepter übernommen hat. Kein Wunder, dass der 40-Jährige über seinen Offensivspieler sagt: „Er wird mir im Umfeld manchmal zu kritisch wahrgenommen.“
Eintracht Braunschweigs Stürmer Florian Krüger ist U21-Europameister
Das mag auch an Krügers verheißungsvoller Vergangenheit liegen. Für den FC Erzgebirge Aue traf er in 85 Spielen 21 Mal und legte ebenso viele Tore auf. Bei Arminia Bielefeld geriet die Tormaschine erstmals im Profibereich so richtig ins Stocken. Und auch der Wechsel zum niederländischen Klub FC Groningen, von dem er mitsamt einer Kaufoption an die Eintracht ausgeliehen ist, ging nicht so richtig auf für den U21-Europameister von 2021.
Die besten Bilder vom Eintracht-Testspiel gegen Werder Bremen
Dass es in einem verunsicherten Umfeld wie in Braunschweig nicht auf Anhieb funktionierte, ist irgendwie erklärbar. Unterstützung und Vertrauen erhielt Krüger von Scherning trotzdem. „Ich habe ihm gesagt, dass es mir scheißegal ist, was irgendwann mal war. Und, dass ich ihn daran nicht messen werde“, verdeutlicht der Braunschweiger Trainer.
Gleichwohl wirkt es so, als würde in der Rückrunde mehr vom 1,86 Meter großen Stürmer kommen können. Die Leistungskurve zeigt nach oben. Flo ist im Flow, könnte man sagen. Spätestens bei der Einwechslung zur Pause gegen Wehen Wiesbaden (3:1) wurde das deutlich, gegen Kaiserslautern unterfütterte er diesen Eindruck mit einem tollen Steckpass auf Rayan Philippe. Und beim 3:1-Testspielerfolg gegen Erstligist Werder Bremen zeigte Krüger auch eine gute Verfassung zum Jahresstart. „Er spielt sehr mannschaftsdienlich und clever“, lobt Scherning. „Das hat man bei der Vorlage zum 3:0 von Thor Helgason gesehen. Da den Ball so kontrolliert in den richtigen Raum zu spielen, zeichnet ihn aus.“
Daniel Scherning wertet Florian Krügers Einsatz genauso hoch wie Tore und Vorlagen
Krüger hatte nach einem Ballgewinn des Neuzugangs Niklas Tauer nicht die scharfe Flanke gewählt, sondern den Kopf hochgenommen und den Pass überlegt in den Rücken der Abwehr gespielt. „Er hat in 35 Minuten bestätigt, was er schon im November und Dezember auf den Platz gebracht hat. Aber da gibt es auch Punkte, die er verbessern kann und die wir gemeinsam verbessern können“, ordnet Scherning ein.
Der Braunschweiger Coach traut seinem Schützling im Übrigen zu, seinen Torriecher wiederzufinden. „Er ist ein Spieler, der scoren kann, aber er ist genauso ein Spieler, der viel fürs Spiel tut und in der Lage ist, andere einzusetzen“, sagt Scherning. „Und das werte ich genauso viel wie seinen Fleiß und seine Arbeit gegen den Ball.“