Braunschweig. Benkovic und Ujah werden überraschend zu Volltreffern. Andere Neuzugänge enttäuschen. Die Spieler im Check.

Eintracht Braunschweig hat den Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga geschafft. Dabei halfen auch einige Neuzugänge mit. Doch wie schlugen sich die Transfers des Aufsteigers im Detail:

Ron-Thorben Hoffmann: Der Torhüter, der vom FC Bayern kam, startete für den an Corona erkrankten Jasmin Fejzic in die Saison, musste sich nach dessen Genesung aber lange mit der Rolle als Nummer 2 anfreunden. Erst im Frühjahr machte der 1,92-Meter-Mann im Training genug Dampf und profitierte von einer Sperre des Routiniers. Danach mit mehreren Top-Leistungen und modernem Torwartspiel gut unterwegs. Spielte zwölfmal, fing sich 21 Gegentore und spielte zweimal zu null.

Linus Gechter: Von der Leihe hatten sich beide Seiten mehr versprochen. Das Hertha-Talent kam im Winter und bot durchaus ansprechende Auftritte. Verletzungen warfen den 19-Jährigen immer wieder zurück. So waren nur fünf Einsätze und eine Vorlage drin für den Abwehrspieler.

Filip Benkovic: Der Kroate war Peter Vollmanns Überraschungstransfer – und der Leihspieler von Udinese Calcio schlug voll ein. 78,35 Prozent gewonnene Zweikämpfe in 19 Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Der 25-jährige Innenverteidiger quälte sich für die Eintracht mit Schmerzen durch. Wäre er nicht so lange verletzt gewesen, hätte die Saison entspannter verlaufen können.

Nathan de Medina: Den Belgier holte die Eintracht kurz nach Saisonstart vom Konkurrenten Arminia Bielefeld. Er erwies sich in der Dreierkette als eklige Zweikampfklette, hatte aber auch immer wieder große Aussetzer. 18 Spiele machte der 1,83-Meter-Mann, der mehrfach verletzt ausfiel. Nun endet das Kapitel zwischen den Blau-Gelben und dem Verteidiger wohl, auch weil er nicht der einfachste Typ gewesen sein soll.

Hasan Kurucay: Den Türken mit dänischen Wurzeln holte die Eintracht aus der norwegischen 1. Liga. Der Wintertransfer brauchte etwas Anlaufzeit. Licht und Schatten wechselten sich bei den 16 Einsätzen des Defensivmanns ab – mit seiner emotionalen Art und einer richtigen Vorbereitung könnte sich der Transfer aber im zweiten Anlauf als Volltreffer erweisen. Menschlich ein Gewinn fürs Team.

Saulo Decarli: Der kühle Schweizer plagte sich mit vielen muskulären Verletzungen herum. Seine Rückkehr ging in der ersten Saison nur ganz vereinzelt auf. Er spielte 14 Mal, traf zum wichtigen 1:0 gegen Sandhausen. Doch beim Verteidiger muss deutlich mehr kommen – und er muss langfristig gesund bleiben.

Anton Donkor: Die Schwächen des Linksverteidigers sind in der 2. Bundesliga regelmäßig aufgedeckt worden. Dennoch ist der Neuzugang aus Mannheim so etwas wie die positive Überraschung der Spielzeit. In 32 Einsätzen erzielte er drei Tore und gab zwei Vorlagen. Mit seiner Wucht und Physis hat er das Zeug dazu, auch weiter für zielgerichtete Offensivaktionen zu sorgen.

Fabio Kaufmann: Der Deutsch-Italiener kehrte aus Karlsruhe zurück an die Hamburger Straße. Trainer Michael Schiele weiß, was er vom Außenbahnspieler bekommt: immer vollen Einsatz. Auch ihm gelangen drei Treffer und zwei Assists. Mit etwas mehr Ruhe am Ball wäre aber auch hier noch mehr drin gewesen. Der 30-Jährige machte 34 Spiele – im nächsten Jahr dürften es weniger werden. Kaufmann bleibt als athletische Option von der Bank wichtig.

Immanuel Pherai: Der Niederländer kam im Sommer aus der U23 von Borussia Dortmund und hat regelmäßig gezeigt, dass er in der 2. Liga ein herausragender Spieler sein kann. Neun Tore und fünf Vorlagen stehen für ihn zu Buche – mehr dürften im Eintracht-Trikot beim begehrten Offensivspieler nicht hinzukommen. Allerdings war auch der 22-Jährige nicht in jedem seiner 27 Ligaspiele ein Gewinn für den Aufsteiger.

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Keita Endo: Die Leihgabe von Union Berlin kam bei der Eintracht nicht richtig an. In 18 Spielen gab der technisch versierte Japaner eine Vorlage, allerdings wurde er auch nur ganz selten auf seiner Lieblingsposition im linken Mittelfeld eingesetzt, auf der er im Saisonfinale in Rostock sein bestes Spiel im blau-gelben Trikot absolvierte. Agierte ansonsten oft zu umständlich. Die Braunschweiger sollen sich aber bei Stammverein Union Berlin offenbar um eine Weiterbeschäftigung bemühen.

Mehmet Ibrahimi: Die Leipzig-Leihgabe war nicht mehr als ein Talent für den Trainingskader. Zwei Kurzeinsätze fallen in die Zeit, als Eintracht die größten Verletzungssorgen plagten. Vom Geschäft hatten sich wohl beide Seiten deutlich mehr versprochen.

Tarsis Bonga: Der großgewachsene Stürmer kam nach einem langen Probetraining als Ersatz für den lange verletzten Luc Ihorst. Es war ein Transfer ohne finanzielles Risiko. Erst kurz vor Saisonende wusste der 26-Jährige sein Fähigkeiten ein wenig einzusetzen. Kein Tor und kein Assist in 13 Einsätzen sind trotzdem schwach.

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Manuel Wintzheimer: Der Stürmer kam im Winter als Leihspieler aus Nürnberg, wurde allerdings höchstselten auf seiner Paradeposition im Sturmzentrum eingesetzt. Der 24-Jährige gab mit wenig zielgerichteten Auftritten Rätsel, sorgte mit seinen drei Toren und seiner Vorlage aber auch für wichtige Punkte auf dem Weg zum Klassenerhalt. Nürnberg wollte der Eintracht den 1,80-Meter-Mann überlassen, doch die Braunschweiger lehnten ab.

Anthony Ujah: Anfangs war der 32 Jahre alte Stürmer nicht fit, später beglückte er die Eintracht-Fans mit zehn Toren und fünf Vorlagen. Der Nigerianer, der zuvor kurzzeitig ohne Verein war, gilt auch in der Kabine als wichtiger Faktor und ist Publikumsliebling. Sein Transfer war wegen seiner Krankenakte mit viel Risiko verbunden, entpuppte sich aber als Volltreffer für den Aufsteiger.