Braunschweig. Das Torwart-Duell zwischen Ron-Thorben Hoffmann und Jasmin Fejzic bei Eintracht Braunschweig bekommt eine neue Wendung.

Besonders in der Schlussphase hatte Ron-Thorben Hoffmann ordentlich auf die Socken bekommen. Doch der Torhüter von Eintracht Braunschweig biss auf die Zähne. Erst als der 2:1-Sieg des Fußball-Zweitligisten beim zuvor zehnmal in Folge siegreichen FC St. Pauli feststand, sank er zu Boden und ließ sich minutenlang behandeln.

Es war eine der wenigen Schrecksekunden für das Team von Trainer Michael Schiele. Doch der gab hinterher Entwarnung. Hoffmann habe nur unglücklich einen Schlag aufs Schienbein bekommen. „Zwei Tage, dann sollte es wieder gehen“, ordnete Schiele ein. Und damit steht auch einem Einsatz im Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg am nächsten Samstag (20.30 Uhr) nach derzeitigem Stand nichts im Wege. Denn Hoffmann ist nicht mehr der Stellvertreter von Routinier Jasmin Fejzic, sondern der neue Stammtorhüter des Aufsteigers.

Eintracht Braunschweig holt zwei Siege in Folge mit Ron-Thorben Hoffmann

Schiele erklärte seine Entscheidung auch mit den Leistungen des 24-Jährigen in den Wochen zuvor. „Thorben hat es sich verdient“, so der 45-Jährige. Mit Hoffmann zwischen den Pfosten feierte die Eintracht zuletzt zwei wichtige Siege in Folge. Auch beim 1:1 in Karlsruhe hielt der gebürtige Rostocker den Punkt in Unterzahl mit fest.

Die Partie in Baden war Fejzic zum Verhängnis geworden. Braunschweigs Publikumsliebling hatte beim KSC eine starke Leistung mit vielen Paraden geboten, aufgrund seiner vermeidbaren gelb-roten Karte aber seinem Herausforderer erst den Türspalt geöffnet.

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Durch diesen ist der nun mit guten Torwart-Leistungen und aktivem Spiel mit Ball hindurchgeschlüpft. Schon häufiger hatte es in dieser Saison Diskussionen um die Personalie zwischen den Pfosten gegeben. Immer hatte sich Schiele für seinen Kapitän und Führungsspieler ausgesprochen. Und lange soll dies auch zurecht so passiert sein.

Hoffmann machte zwar von Beginn an Druck auf den arrivierten Keeper, mit dem die Löwen den Sprung zurück in die 2. Liga geschafft hatten. Den Willen, mehr spielen zu wollen, hatte der Neuzugang auch von Beginn an gezeigt. Doch die letzten und entscheidenden Prozentpunkte auf dem Trainingsplatz sollen erst in den zurückliegenden Wochen hinzugekommen sein.

Fejzics Reaktion auf die Wahl zugunsten von Ron-Thorben Hoffmann

Zuletzt standen für Schiele daher nicht die einfachsten Gespräche an. „Es ist immer eine enge Entscheidung, wenn du zwei Top-Torhüter hast. Sie sind auch sehr unterschiedlich“, sagte der Trainer der Eintracht. Nun fiel die Wahl auf Hoffmann, der den modernen und mitspielenden Torwart-Typen verkörpert.

Die Entscheidung gegen ihn, habe Fejzic laut Schiele super aufgefasst. „Wir haben darüber gesprochen. Er hat das volle Verständnis. Er hat hier viel erreicht und brennt auch weiterhin, will zurückkommen, aber der Mannschaft auch von außen helfen“, so Schiele. Das war in Hamburg bereits zu sehen. Nach den Toren war der Bosnier stets als Gratulant an der Seitenlinie präsent. Er schmollt nicht. Als Hoffmann nach Abpfiff behandelt wurde, ging er zu ihm.

Starke Abwürfe der neuen Nummer 1 von Eintracht Braunschweig

Und auch darüber hinaus sollen die Konkurrenten schon über den Rollenwechsel gesprochen haben, verriet Schiele. Fejzic habe Hoffmann seine Unterstützung zugesichert und sich fair verhalten. „Jasi ist und bleibt ein Vorbild“, sagte Braunschweigs Trainer, der mit seiner Wahl womöglich Ruhe ins Torhüter-Thema bekommt.

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    In Hamburg kassierte Hoffmann zwar einen Treffer, machte mit der Unterstützung seiner Familie auf der Tribüne aber eine gute Partie. Der 1,92-Meter-Mann war stets anspielbar – auch wenn die Hausherren drückten und hoch anliefen. Alle seine zwölf Abwürfe kamen beim Mitspieler an. 86 Prozent der Schüsse, die auf seinen Kasten kamen, wehrte er erfolgreich ab – darunter einen ganz scharfen von Paulis Marcel Hartel.

    Schiele bescheinigte seiner neuen Nummer 1 bei dessen nun sechsten Pflichtspieleinsatz für die Braunschweiger hinterher eine gute Ausstrahlung. „Besonders in der ersten Halbzeit haben wir gut hinten herausgespielt. Vielleicht sogar zu viel. Manchmal muss er es gar nicht so schnell machen“, befand Eintrachts Coach.

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