Hannover. Minister Andreas Philippi positioniert sich gegen Meldeportal oder Hotline. In Niedersachsen sind bislang 36 Fälle von Corona-Impfschäden anerkannt.

Das Gesundheitsministerium in Hannover hält ein von der AfD ins Leben gerufenes Meldeportal für Impfschäden für wenig sinnvoll. „Menschen, die durch eine Schutzimpfung eine gesundheitliche Schädigung erlitten haben, benötigen zunächst einmal ganz klar die ärztliche Expertise. Niemandem ist mit der Eingabe seiner gesundheitlichen Daten in ein sogenanntes Meldeportal geholfen“, sagte Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) am Mittwoch.

In Deutschland wurden über 190 Millionen Covid-19 Impfungen durchgeführt, allein in Niedersachsen waren es etwa 19,5 Millionen. Etwa 80 Prozent der hier lebenden Menschen seien gegen Covid-19 geimpft, hieß es aus dem Ministerium. „Die große Bereitschaft sich impfen zu lassen, gepaart mit der hohen Wirksamkeit gegen schwere Krankheitsverläufe hat ganz klar dazu beigetragen, dass wir in Deutschland vergleichsweise gut durch diese Pandemie gekommen sind“, betonte der SPD-Politiker.

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Bis heute seien 36 Anerkennungen von Impfschäden erfolgt, das entspreche einem Prozentsatz von 0,00018 Prozent. Im gleichen Zeitraum starben in Niedersachsen an und mit der Krankheit Covid-19 mehr als 14.000 Menschen. Allein diese Relation zeige sehr deutlich, dass die Bestrebungen richtig gewesen seien, möglichst viele Menschen mit einer Impfung zu versorgen, die gegen schwere oder gar tödliche Verläufe zuverlässig schützt.

Von 605 Anträgen auf Entschädigung sind bislang 36 Fälle in Niedersachsen bewilligt

Wer durch eine Schutzimpfung eine gesundheitliche Schädigung erlitten hat, erhält wegen der gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen der Schädigung auf Antrag Versorgung in entsprechender Anwendung der Vorschriften des Bundesversorgungsgesetzes. „Eine Hotline eigens für Impfschadenfälle wird daher nicht benötigt. Bisher sind in Niedersachsen 605 Anträge auf Entschädigung/Versorgung infolge von Corona-Schutzimpfungen eingegangen. Hiervon sind 36 bewilligt und 211 abgelehnt worden“, hieß es weiter aus dem Ministerium.

Nach Angaben der AfD sollen anhand der Daten parlamentarische Initiativen gestartet werden. Gefragt werde im Meldeformular nicht nur nach den Nebenwirkungen, sondern auch nach der Zahl der verabreichten Impfdosen, nach dem Impfstoff und ob die Betroffenen danach an Corona erkrankten oder nicht, sagte Jozef Rakicky, gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag. Alle Informationen würden vertraulich behandelt.

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