Walkenried. Walkenrieder arbeiten Stärken und Schwächen ihrer Heimat heraus und wollen Gäste in die Harzregion locken.

„Der Auftakt zur Entwicklung des neuen Walkenrieder Tourismus-Konzepts ist gemacht, und er ist auch gelungen. Darauf können wir aufbauen.“ So fasst Michael Reinboth vom federführenden Ausschuss für Tourismus und Kultur der Gemeinde Walkenried das zusammen, was sich in knapp drei Stunden im Walkenrieder Freizeitzentrum abgespielt hat.

Reinboth hebt – wie auch seine Kolleginnen und Kollegen im Ausschuss – vor allem eines hervor: „Es ging von Beginn an darum, etwas Gemeinsames zu entwickeln. Das wurde vor allem im Workshop deutlich. Jeder hat gesehen, dass Walkenried, Wieda und Zorge dann profitieren werden, wenn sie etwas aus einem Guss zustande bringen.“

Dass der Auftakt so gut gelang, lag auch an der hervorragenden Moderation durch Carola Schmidt und Andreas Lehmberg vom Harzer Tourismusverband. Beide brachten sich engagiert ein und moderierten die Diskussion. Sie werden den Prozess auch in den folgenden Runden begleiten und unterstützen. „Dass der HTV sich da so reinhängt, ermutigt uns sehr.“

Trends in Gesellschaft und Tourismus erkennen

Rund 40 Personen aus allen Bereichen des Walkenrieder Tourismus und aus der Verwaltung mussten zu Beginn erst einmal viele Basisinformationen aufnehmen, die Carola Schmidt in ihrem Einführungsvortrag lieferte.

Was sind die Megatrends in der Gesellschaft? Welche Trends gibt es im Tourismus? Worauf muss man in der Zukunft achten, wenn man Erfolg haben will? Wohin geht die Reise im gesamten Harz und wo können dann die Chancen für Walkenried liegen?

Das war, zugegeben, viel Stoff. Der ist aber notwendig, um das zu entwickelnde Konzept zu einem Erfolg werden zu lassen.

Tourismus als Umsatzquelle

Individualität, Nachhaltigkeit, eine sich verändernde Work-Life-Balance aber natürlich auch der Klimawandel, alles dies und anderes wirken sich auf das künftige Urlauberverhalten und das der Tagesgäste aus. Dass der Tourismus beileibe keine Randerscheinung im Harz ist, wurde allein daran deutlich, dass mehr als 2 Milliarden Euro Umsatz durch ihn generiert werden.

Carola Schmidt sprach aber auch das Thema Urlauberlenkung an: Wie schafft man es, die Gäste von inzwischen überlaufenden Hotspots weg in die anderen auch interessanten Harzregionen zu bekommen? Nach dieser Runde konnten die Teilnehmer selbst aktiv werden und trugen in zwei Gruppen Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken des Walkenrieder Tourismus zusammen.

Der Bogen reichte dabei vom Kloster über die vielfältige Landschaft und mögliche Freizeitaktivitäten bis hin zu noch nicht ausgeschöpften Quellen wir der Bergbaulandschaft um Wieda und Zorge.

Aber auch heikle Punkte wie der demografische Wandel bei Gastronomen und Vermietern blieben nicht unerwähnt. Hierauf aufbauend sollen in den kommenden Workshops – der nächste findet bereits am Montag, 17. April, ab 17 Uhr statt – Schwerpunkte erarbeitet und schließlich daraus das neue Tourismuskonzept abgeleitet werden. Dieses soll dann Eingang in die kommunalen Gremien finden – und muss, dies sei keineswegs vergessen, auch Grundlage für das Einwerben entsprechender Fördermittel sein.

Walkenried setzt auf Fördermittel

Denn, so Michael Reinboth: „Wir haben zwar sehr viele Vereine und Gruppierungen in allen drei Ortsteilen, die engagiert bei der Sache sind. Aber wenn Land und Landkreis es wirklich ernst meinen mit der Förderung des ländlichen Raumes und des Tourismus hier vor Ort, müssen sie uns in dem einen oder anderen Punkt ganz sicher auch finanziell unterstützen – allein können wir das nicht stemmen.“

Nicht zuletzt bietet der große Teilnehmerkreis – weitere Gäste sind zu den folgenden Workshops herzlich willkommen – auch die Chance zum Netzwerken, also der besseren Verständigung untereinander und vielleicht sogar der Verabredung erster gemeinsamer Projekte. „Und dies“, so Michael Reinboth, „kann ja in Walkenried keinesfalls schaden.“

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