Bad Sachsa/Nordhausen. Unsere Redakteurin Katharina Franz erkundet den Südharz mit dem Fahrrad. Ihre erste Tour führt sie von Bad Sachsa zum Autodrom in Nordhausen.
Grauer Himmel, kühle Luft – beim Aufstehen habe ich überlegt, ob ich mein Vorhaben lieber abblasen sollte. Gegen 10 Uhr machte ich mich dann aber doch auf den Weg: mit dem Fahrrad von Bad Sachsa zum Autodrom Nordhausen.
Ich sollte dort einen Gutschein für ein Fahrsicherheitstraining abgeben – nur wenn der Gutschein rechtzeitig vor Ort ist, ist die Anmeldung verbindlich. Aber extra wegen eines Gutscheins 25 Kilometer weit mit dem Auto fahren – und wieder zurück? Das sehe ich nicht ein. Wegen der Spritkosten, wegen des Kilometerstands und wegen der Umweltverschmutzung. Auch interessant: Google Maps- Neue Funktion hilft Vielfahrern beim Sparen
An der Straße entlang
Also setzte ich mich aufs Fahrrad und radelte los. Google Maps leitete mich über Neuhof die L2067 entlang nach Woffleben und in Niedersachswerfen auf die B4 nach Nordhausen. In Bad Sachsa sah ich an der Kreuzung Bahnhofstraße/Walkenrieder Straße einen Fahrradwegweiser, diese weißen Schilder mit roter Schrift, auf dem Nordhausen stand – danach keinen weiteren. Möglicherweise gibt es einen schöneren Weg abseits der Straße. Aber was nützt dieser, wenn er nicht ordentlich ausgeschildert ist?
Oftmals verläuft auf dem Weg nach Nordhausen neben der Autofahrbahn kein Extraweg für Radfahrer. Immerhin: Auf der Strecke herrschte wenig Verkehr, als ich dort unterwegs war, sodass ich nicht ständig überholt wurde und nicht allzu viele Kraftfahrzeugführer meinetwegen bremsen mussten.
Die 26,3 Kilometer nach Nordhausen rollte das Fahrrad beinahe von allein – kein Wunder, schließlich geht es vom Start bis zum Ziel 175 Höhenmeter nach unten. Der Rückweg wurde deswegen kein Kraftakt, aber ich musste definitiv mehr strampeln.
Fotos- Fahrradtour von Bad Sachsa nach Nordhausen
Vier Stunden unterwegs
Google schlägt als Alternative eine Strecke an der B243 entlang vor. Ich entschied mich zurück aber für den selben Weg. Inzwischen war nämlich die Sonne hervorgekommen und ich wollte ein paar Fotos machen, um diese mit der Öffentlichkeit zu teilen – denn für erfahrene Radfahrer ist diese Strecke durchaus zu bewältigen: Ohne mich zu beeilen, war ich nach vier Stunden wieder zu Hause.
Es ist also durchaus möglich, im Südharz zu wohnen und für eine Erledigung in Nordhausen das Fahrrad zu nehmen. Allerdings wäre insbesondere für jugendliche Radlerinnen und Radler und Gruppen ein gut ausgeschilderter Radweg abseits der Straßen wünschenswert.
Intensives Erlebnis
Natürlich lässt sich so ein Ausflug nur unternehmen, wenn man genügend Zeit hat und das Wetter stimmt. Ich persönlich habe mit dem Einstieg ins Berufsleben und insbesondere seit dem Umzug in den Südharz meine eigenen Vorsätze mehr und mehr verkannt und fahre inzwischen viel zu viel Auto.
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Wenn ich dann doch mal im Fahrradsattel sitze, merke ich aber immer wieder, dass ich die Region viel intensiver erlebe und besser kennenlerne. Darum teile ich mit der Öffentlichkeit, wie weit man doch auf zwei Rädern ohne Motor kommt.