Wolfsburg. Die Spielerinnen des VfL Wolfsburg sind nach dem 2:2 gegen Arsenal London enttäuscht – blicken aber schon positiv auf das Rückspiel.

Die Enttäuschung konnten die Spielerinnen des VfL Wolfsburg nicht verbergen. Jeder einzelnen von ihnen stand sie gut sichtbar ins Gesicht geschrieben. Klar, im Hinspiel des Champions-League-Halbfinals gegen Arsenal London war mehr drin gewesen. Am Ende mussten sich die Wölfinnen mit einem 2:2 (2:1) begnügen – nachdem sie schon mit 2:0 in Front gelegen hatten.

Und so konnte sich natürlich nicht einmal Sveindis Jonssdottir freuen. Die 21-Jährige hatte ein überragendes Spiel abgeliefert. Einen Treffer verbuchte sie selbst, den anderen durch Ewa Pajor bereitete sie vor. Und überdies verrichtete die Außenstürmerin auch noch Defensivarbeit. „Ich bin ein bisschen enttäuscht“, sagt die Isländerin, „wenn wir 2:0 führen, dürfen wir auf unserem eigenen Feld keine zwei Gegentore bekommen.“

Merle Frohms: „Das hat uns vielleicht auch etwas nervös werden lassen“

Sie hätte es noch besser machen können, meint Jonsdottir bescheiden. Es hätten noch mehr Tore sein können. Da hat sie Recht. Aber den Wolfsburgerinnen gelang es nicht, den berühmten Deckel drauf zu machen. „Es fühlt sich im ersten Moment wie eine Niederlage an“, sagt VfL-Torhüterin Merle Frohms. Kurz vor der Halbzeit kassierte sie nach einer Ecke den Anschlusstreffer. „Das war ein unglücklicher Zeitpunkt. Das hat uns vielleicht auch etwas nervös werden lassen“, erklärt Frohms. „Das war meine Gegenspielerin. Das hätte ich besser verteidigen müssen. Das Gegentor geht auf meine Kappe“, fügt Lena Oberdorf selbstkritisch an.

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Nach der Pause konnten die VfLerinnen nicht mehr zuschlagen. Stattdessen besorgte Stina Blackstenius noch den Ausgleich. „Wenn du 2:0 führst, willst du den Vorsprung natürlich auch mit nach London nehmen“, sagt Trainer Tommy Stroot.

Für die VfL-Frauen ist noch alles drin

An der Kulisse jedenfalls lag’s nicht. 22.617 Zuschauer kamen in die VW-Arena – Rekord für ein Heimspiel der VfL-Frauen. „Eines Champions-League-Halbfinals würdig. Es ist schön, dass wir vor einer solchen Kulisse spielen konnten“, merkt Frohms an.

Für allzu große Enttäuschung aber bleibt keine Zeit. Und dafür gibt es auch auch keinen Grund. „Ich denke, dass wir mit derselben Energie ins Rückspiel gehen sollten. Was wir besser machen müssen, ist, die Angriffe besser auszuspielen“, sagt Kathrin Hendrich. Am 1. Mai steigt das Rückspiel im Emirates Stadium. Auch die Spielerinnen hoben schnell wieder die Köpfe. Dass sie spielerisch in der Lage sind, bei Arsenal das Champions-League-Finale in Eindhoven (3. Juni) zu buchen, steht außer Frage. Nun gelte es, das 2:2 „gut nachzubereiten und uns wieder gut vorzubereiten – um dann in London ins Finale einzuziehen“, sagt Stroot.